Aktuelle Meldungen der Luftfahrt am Dienstag

Eine Boing 737 Max 8 der American Airlines in New York. Foto: epa/Justin Lane
Eine Boing 737 Max 8 der American Airlines in New York. Foto: epa/Justin Lane

American Airlines setzt Boeing 737 Max wieder für Passagierflüge ein

MIAMI/NEW YORK: Fast zwei Jahre nach dem Flugverbot für die Boeing 737 Max ist der Flugzeugtyp in den USA wieder mit Passagieren regulär unterwegs. Die Fluggesellschaft American Airlines setzte eine 737 Max erstmals am Dienstag auf der Strecke von Miami nach New York ein. Flug AA718 landete nach den Angaben auf dem Online-Ankunftstableau des LaGuardia Airports pünktlich um 13.12 Uhr Ortszeit. Die Maschine sollte später nach Miami zurückfliegen, wie eine Sprecherin des Unternehmens auf dpa-Anfrage erklärte.

Bis zum kommenden Montag seien zunächst täglich diese beiden Flüge auf der Strecke mit der Boeing 737 Max geplant, danach sollten nach und nach weitere Flüge mit der Maschine dem Flugplan hinzugefügt werden.

Die Maschinen dieses Flugzeugtyps waren im März 2019 nach zwei Abstürzen mit 346 Toten aus dem Verkehr gezogen worden. Als Hauptursache der Unglücke galt ein fehlerhaftes Steuerungsprogramm, das die Maschinen Richtung Boden lenkte.

Nach einer Reihe technischer Veränderungen und Nachbesserungen an der Software hatte die US-Luftfahrtbehörde FAA den erneuten Einsatz der Boeing 737 Max genehmigt. Anfang Dezember war bereits in Brasilien eine Maschine dieses Typs mit Passagieren an Bord gestartet.


EU-Kommission gewährt weitere Corona-Hilfen für Airline Alitalia

ROM/BRÜSSEL: Die EU-Kommission hat dem italienischen Staat erlaubt, die angeschlagene Airline Alitalia mit weiteren 73 Millionen Euro Corona-Hilfen zu unterstützen. Mit dem Geld soll das Unternehmen Schäden kompensieren, die durch die Corona-Pandemie auf knapp 20 Flugrouten zwischen Mitte Juni und Ende Oktober dieses Jahres entstanden waren, hieß es in der Mitteilung der EU-Kommission vom Dienstag. Wegen der Beschränkungen während der Corona-Krise habe die Fluggesellschaft vor allem auf internationalen und interkontinentalen Strecken herbe Verluste eingefahren.

Damit gestattet Brüssel weitere Subventionen für Alitalia, nachdem bereits im September fast 200 Millionen Euro an Staatshilfen zugelassen wurden. Auch diese Mittel waren für den Ausgleich von Schäden, die wegen Corona zwischen Anfang März und Mitte Juni entstanden waren. Weiterhin führt die Kommission zwei Verfahren zu Krediten über 900 Millionen Euro und 400 Millionen Euro, die Italien der Fluglinie 2017 beziehungsweise 2019 gewährt hatte.

Dem Unternehmen geht es seit langem schlecht. Seit 2002 erwirtschaftete Alitalia keinen Gewinn mehr, seit Mai 2017 ist die Airline insolvent. Im kommenden Jahr soll die Italia Trasporto Aereo (Ita) als Nachfolgeunternehmen der Alitalia starten. Alitalia galt in Italien quasi als nationales Symbol.


Mehr Luftfahrt-Tote trotz eines Rückgangs des Flugverkehrs

HAMBURG: Der drastische Einbruch im Weltluftverkehr in 2020 spiegelt sich laut Unfallforschern in den Opferzahlen nicht wider. Zwar ist die Zahl der tödlichen Flugunfälle von 27 in 2019 auf 9 gesunken ist. Die Zahl der bei Flugzeugunglücken getöteten Menschen stieg jedoch gegenüber dem Vorjahr an. Nach vorläufigen Zahlen des Hamburger Flugsicherheitsbüros Jet Airliner Crash Data Evaluation Centre (JACDEC) starben bei Flugunfällen der kommerziellen Luftfahrt weltweit 318 Menschen - 25 mehr als 2019. Viele dieser Unfalltoten sind allein zwei Unglücken zuzuordnen.

Nach der Analyse des JACDEC für das Luftfahrtmagazin «Aero International» (Februar-Ausgabe) starben Anfang Januar 176 Menschen, als nahe Teheran eine Boeing 737-800 der Ukraine International abgeschossen wurde. Der Iran hatte eingeräumt, für den Absturz verantwortlich zu sein. Das Militär habe die Maschine «unbeabsichtigt» abgeschossen, hieß es in einer Presseerklärung im Staatsfernsehen.

Der zweite schwere Unfall ereignete sich, als ein pakistanischer Airbus A320 in ein Wohngebiet in Karatschi krachte. Karatschi ist mit 15 Millionen Einwohnern die bevölkerungsreichste Stadt des Landes. Dabei starben 97 Menschen an Bord und einer am Boden.

Der internationale Branchenverband IATA schätzt den Einbruch der Flugaktivität durch die Corona-Krise über das gesamte Jahr je nach Region auf bis zu 70 Prozent.

Der JACDEC registriert und analysiert seit rund drei Jahrzehnten die Unfälle und schweren Zwischenfälle der Zivilluftfahrt. Erfasst werden dabei alle Flugzeuge mit mehr als 5,7 Tonnen Gewicht oder mehr als 19 Sitzen.

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