70 Meter lange Hose aus der Schweiz ist Kandidat für Rekorde-Buch

Die größte Hose der Welt in der Stadt Beromuenste. Foto: epa/Urs FlÜgeler
Die größte Hose der Welt in der Stadt Beromuenste. Foto: epa/Urs FlÜgeler

BEROMÜNSTER: Es ist eine Hose für einen Riesen der Extraklasse: Ein Schneider in der Schweiz hat eine Hose von fast 70 Metern Länge und 700 Kilogramm Gewicht gemacht. Allein der Reißverschluss misst 16 Meter. Am Sonntag wurde die Hose in Beromünster der Bevölkerung präsentiert. Schneider Xwendekar Kelesh hat für das auf einer normalen Nähmaschine produzierte textile Ungetüm acht Monat gebraucht und hofft nun auf einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde. Gelingt ihm das, so plant der passionierte Schneider 12.000 Stofftaschen aus der Hose zu nähen, die verschenkt, aber auch in Läden der Region verkauft werden sollen.

«Dies ist eine Möglichkeit, auf die Plastikverschmutzung in unserer Welt aufmerksam zu machen», sagt Patrick Curschellas auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA, der Kelesh bei seinem Projekt unterstützte. Kelesh ist vor elf Jahren aus Syrien in die Schweiz geflüchtet. Er habe schon immer von einem solchen Projekt geträumt, sagt Curschellas. Entscheidend waren auch 50 Helfer, die eine spezielle Technik entwickelten, um den Stoff während des Nähens anzuheben. «Den Überblick aber hatte stets nur Kali», sagt Curschellas.

Der Stoff kostete insgesamt rund 4000 Euro. Die Crew fand einen Sponsor, der anonym bleiben will. Der aktuelle Weltrekord für die größte Hose stammt von 2019. Die 65,5 Meter lange Jeans wurde auf einem Parkplatz in der peruanischen Hauptstadt Lima vermessen.

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Bernd Wendland 21.06.21 18:10
Hoffentlich geht das nicht in die Hose
Es ist schon seltsam, dass ein Mensch sein Leben lang davon träumt, eine Riesenhose zu schneidern. Aber was diese Stoffhose mit der Verschmutzung der Welt durch Plastik zu tun hat, bleibt vermutlich des Schneiders Geheimnis des Glaubens. Ich habe jedenfalls noch keine Plastikhose gesehen. Im Sinne der Gendergerechtigkeit ist jetzt aber ein gleichgroßer Rock fällig. Oder tragen die gleichgestellten Damen der grünen Fraktion alle Hosen wie weiland die Nonnen der Heiligen Therese, die ihren Klosterfrauen das Tragen von Röcken verbot? Eigentlich aber stimmt es mich hoffnungsvoll, dass selbst in dieser von Verschwörungsfanatikern propagierten Endzeit noch über solch harmlose Themen berichtet wird wie über eine Hose mit enormer Übergröße. Doch "entscheidend ist, was hinten rauskommt", wie schon unser Kanzler der Einheit, Helmut Kohl, wusste. Von daher gesehen ist zu hoffen, dass das tapfere Schneiderlein alle Taschen los wird, die es aus dem Kleidungsstück fabrizieren will. Sonst geht das Projekt doch noch in die Hose.