WIEN (dpa) - Das verheerende Lawinen-Unglück von Galtür vor 20 Jahren hat zu einer schärferen Regelung für Gefahrenzonen geführt. Eine rote Zone, in der jeglicher Neubau verboten ist, gilt nun überall da, wo im Fall des Falles ein Lawinendruck auf ein Gebäude von mehr als einer Tonne pro Quadratmeter zu erwarten ist. Bis 1999 lag dieser Grenzwert bei 2,5 Tonnen pro Quadratmeter.
Nach Angaben des Bundesministeriums für Nachhaltigkeit und Tourismus verfügen 1.500 Gemeinden in Österreich über einen Gefahrenzonenplan, der Auskunft über die Lawinengefährdung gibt. In Österreich sind 7.700 Lawineneinzugsgebiete erfasst.
In der Alpenrepublik wendet der Bund jährlich direkt bis zu zehn Millionen Euro für Lawinenschutzbauten und bis zu 15 Millionen Euro für den Schutzwald auf. Die Pflege des 800.000 Hektar umfassenden Schutzwalds sei noch wichtiger als die Stützwerke aus Stahl und Holz, die oberhalb der Waldgrenze einen Lawinenabgang verhindern sollen, hieß es.
In den vergangenen Jahrzehnten seien in Österreich rund 1.000 Lawinenschutzprojekte umgesetzt worden - etwa 400 waren es demnach seit Galtür.