Vornamen

Oskar würde es begrüßen, wenn sich Thais mit ihrem Vornamen ansprächen. Denn dieser wird in der Regel miss­achtet. Frauen und Männer haben seit ihrer Kindheit einen Spitznamen, einen von den Eltern verpassten Rufnamen. Die meisten entstammen den Kategorien Tiere, Früchte, Farben und Körperabmessungen. Und sie sind bei Weitem keine Individualnamen.

Da wird das Tierreich bemüht und den Kindern Nok (Vogel), Ped (Ente), Maeo (Katze) oder Nuh (Ratte, Maus) verpasst. Andere Eltern wählen Zahlen wie Nüng (Eins) oder Song (Zwei), Farben wie Daeng (Rot) oder Früchte wie Som (Orange). Weit verbreitet sind Spaßnamen wie Lek (klein) oder Yai (groß), in Mode gekommen englische Bezeichnungen wie Cake (Kuchen), Five (Fünf), Apple (Apfel), Sunny (heiter, sonnig), Ice (Eis) oder Film.

Oskar versteht allerdings nicht, wie man ein Kind Muu (Schwein), Gob (Frosch), Tao (Schildkröte) oder Gai (Huhn) nennen kann. Sicher, der Spitzname ist jederzeit austauschbar, wie auch der amtliche Vorname. Für eine geringe Gebühr können sich Thais einen neuen zulegen und mit der Änderung auf mehr Glück im Leben hoffen.

In Oskars Ohren klingen offizielle Vornamen wie Musik. Und Musik muss man einfach genießen – wie Charoensom, Panyarachunaidee, Jaidee und Witsanunat (männlich) sowie Anchalee, Nichanan, Napawan und Wachirawadee (weiblich).

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