Thaksin Shinawatra im Fokus

Geplante Reise nach Chiang Mai löst Kontroversen aus

Der ehemalige Premierminister Thaksin Shinawatra gilt als die einflussreichste politische Figur in Thailand. Foto: The Nation
Der ehemalige Premierminister Thaksin Shinawatra gilt als die einflussreichste politische Figur in Thailand. Foto: The Nation

CHIANG MAI: Der ehemalige thailändische Premierminister Thaksin Shinawatra, der erst kürzlich auf Bewährung freigelassen wurde, plant eine Reise in seine Heimatprovinz Chiang Mai, die für die kommende Woche angesetzt ist. Diese Ankündigung hat eine Welle der Kritik von Aktivistengruppen ausgelöst, die Thaksin vorwerfen, seine politische Macht ausbauen zu wollen.

Pichit Chaimongkol, der Leiter des Netzwerks der Studenten und Menschen für die Reform Thailands, äußerte Bedenken, dass die Reise, die vom 14. bis zum 16. März stattfinden soll, lediglich ein Vorwand sei, um Thaksins politischen Einfluss zu stärken. Besonders brisant ist, dass Thaksins Aufenthalt in der nördlichen Stadt mit einem geplanten Besuch des aktuellen Premierministers Srettha Thavisin zusammenfällt, der ebenfalls aus der Pheu Thai Partei stammt, die oft als Thaksins Stellvertreterpartei angesehen wird.

Die Kritik an Thaksin und seiner bevorstehenden Reise reiht sich ein in eine Serie von Protesten gegen die vermeintliche Doppelmoral und VIP-Behandlung, die Thaksin seit seiner Rückkehr nach Thailand im letzten August genießt. Nach 15 Jahren im selbstgewählten Exil war Thaksin unter anderem wegen Korruption zu einer Gefängnisstrafe verurteilt worden, die durch eine königliche Begnadigung erheblich reduziert wurde.

Thaksins Tochter Paetongtarn, die aktuelle Führerin der Pheu Thai Partei, verteidigt die Reisepläne ihres Vaters mit dem Hinweis, dass der Besuch in Chiang Mai dazu diene, den Vorfahren zu huldigen. Zudem ist ein Treffen mit Premierminister Srettha geplant, der sich der Problematik der Luftverschmutzung in der Region widmen möchte.

Die geplante Reise und die damit verbundenen politischen Manöver Thaksins bleiben ein heiß diskutiertes Thema in Thailand, das die tiefen politischen Spaltungen innerhalb des Landes einmal mehr offenlegt.

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Hartmut Wirth 09.03.24 11:40
Politik
Wie sagt ein Sprichwort: "Die Katze lässt das Mausen nicht."