BANGKOK (dpa) - Als drastische Erziehungsmaßnahme haben Richter in Thailand mehrere tausend Verkehrssünder zur Arbeit in die Notaufnahmen von Krankenhäusern oder ins Leichenhaus geschickt.
Allein in einem der größten Krankenhäuser der Hauptstadt Bangkok, der Nopparatrajathanee-Klinik, mussten mehr als 2.000 verurteilte Auto- und Motorradfahrer anrücken. Im Leichenhaus mussten sie zum Beispiel die Schränke putzen, in denen die Toten aufbewahrt werden.
Ein Verkehrssünder, der betrunken am Steuer erwischt worden war, gab sich anschließend sehr geläutert. «Die Arbeit hier hat meine Haltung völlig verändert», sagte der 25-Jährige der Tageszeitung «The Nation» (Donnerstag). «Ich will nie wieder trinken.» Seinen Namen wollte der Mann nicht nennen.
Thailands Straßen gehören zu den gefährlichsten der Welt. Nach einer Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO kommen auf eine Million Einwohner pro Jahr 362 Verkehrstote. Nur in Libyen ist es noch gefährlicher. Zuletzt wurden innerhalb von zwölf Monaten 24.237 Verkehrstote gezählt. Zum Vergleich: In Deutschland kamen vergangenes Jahr 3.214 Menschen ums Leben.