NACC stellt Verfahren gegen Yingluck ein

Yingluck Shinawatra. Foto: epa-efe/Rungroj Yongrit
Yingluck Shinawatra. Foto: epa-efe/Rungroj Yongrit

BANGKOK: Die Nationale Anti-Korruptions-Kommission Thailands (NACC) hat am Mittwoch (24. April 2024) entschieden, das Urteil des Obersten Gerichtshofs zu akzeptieren, welches die Korruptionsvorwürfe gegen die ehemalige thailändische Premierministerin Yingluck Shinawatra zurückweist.

Mit einem einstimmigen Votum von 6:0 Stimmen beschloss die Kommission, den Haftbefehl aufzuheben und keine weiteren rechtlichen Schritte einzuleiten. Dies markiert das Ende der juristischen Auseinandersetzungen gegen Yingluck in dieser Instanz.

Yingluck, die sich seit fast zehn Jahren im Exil befindet, war ursprünglich in einem separaten Fall zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt worden. Der Vorwurf: Misswirtschaft im Zusammenhang mit einem staatlichen Reissubventionsprogramm, das erhebliche finanzielle Verluste nach sich zog. In einem weiteren Verfahren wurde sie der unrechtmäßigen Versetzung von Thawil Pliensri, dem damaligen Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrates, beschuldigt. Beide Anklagen wurden jedoch vom Obersten Gerichtshof abgewiesen.

Die aktuellste Klage der NACC stammte aus dem Jahr 2022. Yingluck und fünf weitere Angeklagte wurden beschuldigt, zwei Medienunternehmen – Matichon Plc und Siam Sport – durch das Fehlen eines ordnungsgemäßen Ausschreibungsverfahrens bei einem Public-Relations-Projekt bevorzugt zu haben. Die Staatsanwaltschaft behauptete, dies habe dem Staat einen Schaden von 239,7 Millionen Baht zugefügt. Doch auch in diesem Fall stellte der Oberste Gerichtshof fest, dass es keine hinreichenden Beweise für eine unrechtmäßige Einflussnahme oder Auswahl der Publikationen durch Yingluck und die anderen Angeklagten gab.

Diese Serie von juristischen Erfolgen könnte für Yingluck Shinawatra nun die Tür für eine mögliche Rückkehr aus dem Exil öffnen. Trotz der juristischen Entlastung bleiben jedoch die politischen Spannungen in Thailand bestehen, die durch den Militärputsch von 2014, der ihre Regierung stürzte, weiter angeheizt wurden.

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Sky 25.04.24 15:00
War absehbar...
...Geld reagiert die Welt und Menschen die einmal an der Macht waren, wollen da auch wieder hin. Selbst wenn sie dafür andere (Familienmitglieder) nutzen. Schon bei der Rückkehr Thaksins war absehbar auf was die Familie aus war, selbst wenn man dies (laut Berichte hier beim Farang) geleugnet hat. Jetzt bringt man eben die Tochter in Stellung um nach der Macht zu greifen und die Interessen des "Volkes" zu vertreten. Läuft für Familie Shinawatra würde ich sagen.
Titus 25.04.24 14:30
Juristische Erfolge? Was auch immer die Initiatoren darunter verstehen, die ganze Story hinterlässt so oder so einen faden Beigeschmack. Thaskin sowie Yingluck Shinawatra durchlebten dasselbe Schicksal! Waren einst an der Macht, gestürzt worden, ins Exil verreist, in Abwesenheit verurteilt. Nun wendet sich das Blatt plötzlich wieder, Thaskin schon längst zurück in Thailand, trotz Verurteilung auf freiem Fuß. Sein schlechter körperlicher Zustand welcher zur Freilassung führte scheint einem Wunder gleich! Heute trifft man ihn überall an und wie es scheint, nicht von Krankheit gezeichnet! Yingluck hat diesbezüglich mehr Glück, ihre Verurteilung wurde gelöscht bevor sie zurück nach Thailand kommt. Sie ist also frei von jeglicher Schuld. Somit könnten die Beiden bald wieder zusammen vereint als freie Bürger Thailands auftreten. Ich würde es vorallem Yingluck gönnen, denn sie hatte schwere 10 Jahre im Exil.
Willy Moebius 25.04.24 13:10
Womit nicht Yingluck
sondern die Militärs, die diesen Putsch angezettelt und durchgeführt hatten, im schlechten Licht stehen.

Zumindest eine Entschuldigung wenn nicht sogar Schadenersatz wäre angebracht.
Ingo Kerp 25.04.24 13:00
Das Ergebnis dürfte wohl keinen in Thailand überraschen. Nachdem dann die Familie Shinawatra wieder beisammen ist, darf man gespannt sein, wie sich die Politik entwickelt. Der Herr Srettha wird dann wohl nur noch eine politische Marionette sein.