Tatort

Oskar sieht bei Thais eine zunehmende Neigung, bei Konflikten Gewalt anzuwenden. Zehntausende oder gar Hunderttausende laufen in diesem Land mit unregistrierten Waffen umher. Und sie werden benutzt.

Die Motorradgangs von Huai Yai und Nongprue liegen sich ständig in den Haaren und schießen aufeinander. Bangkoker Berufsschüler greifen Jugendliche rivalisierender Schulen an und geben tödliche Schüsse ab. Autofahrer, die sich von einem anderen Verkehrsteilnehmer bedrängt oder abgedrängt fühlen, holen ihre Schusswaffe aus dem Handschuhfach. Geschäftliche Auseinandersetzungen werden seit jeher mit Waffen ausgetragen. Seitensprünge, Eifersucht, Hass, gescheiterte Beziehungen, häusliche Gewalt, verpasste Chancen, politischer Streit und Raubüberfälle sind Grund genug für Mord und Totschlag.

Es scheint für Thais leicht zu sein, sich einen Revolver oder eine Pistole zu beschaffen. Und wer genug Bares hinblättert, nimmt ein Gewehr, eine Handgranate oder Sprengstoff mit nach Hause.

Niemand weiß, wie viele gestohlene oder nicht gemeldete Handfeuerwaffen im Umlauf sind und wie wenige von den Menschen, die sie besitzen, einen Waffenschein haben.

Schusswaffen, so hat Oskar erfahren, werden aus Nachbarländern über die Grenze geschmuggelt; die meisten sollen aber Polizisten und Soldaten als verloren melden.

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