Student bei Unruhen in Papua getötet

Foto: epa/Bagus Indahono
Foto: epa/Bagus Indahono

JAKARTA (dpa) - Bei neuen Unruhen in der indonesischen Provinz Papua sind mindestens ein Student getötet und zehn weitere verletzt worden. Der Mann sei am Sonntag bei Krawallen in der Provinzhauptstadt Jayapura erschossen worden, teilte Vize-Bürgermeister Rustan Saru am Montag mit. Seinen Angaben zufolge wurden die Schüsse von der Polizei abgegeben, die versucht habe, zwei miteinander kämpfende Gruppen zu trennen. «Die Polizei musste schießen, weil die Menge außer Kontrolle geraten war», sagte Rustan der dpa. Von der Polizei selbst gab es zunächst keine Stellungnahme.

Der genaue Hergang ließ sich nicht mit Sicherheit klären. Indonesien hatte am Samstag weitere 2500 Soldaten und Polizisten in die Unruheregion geschickt, um Proteste für Selbstbestimmung unter Kontrolle zu bringen. Die Proteste in den Provinzen Papua und Westpapua halten seit Mitte August an. Auslöser soll rassistisches Vorgehen von Sicherheitskräften gegen Studenten aus Papua auf der indonesischen Insel Java gewesen sein. Sie sollen als «Affen» und «Schweine» beschimpft worden sein.

Die indonesische Regierung hat als Reaktion auf die Proteste auch das Internet in der Unruheregion blockiert. Demonstranten zündeten dort wiederholt Regierungsgebäude an. Die Polizei setzte Tränengas und Gummigeschosse ein. Über die Anzahl der Todesopfer bei den Zusammenstößen gibt es unterschiedliche Angaben. Die beiden Provinzen liegen auf der Insel Neuguinea. Separatisten versuchen seit Jahrzehnten, die Unabhängigkeit der rohstoffreichen Region zu erreichen. Im Osten der Insel liegt der Staat Papua-Neuguinea.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.