BANGKOK: Alle thailändischen Mobilfunkbetreiber müssen bis Februar 2017 ein Fingerabdrucksystem einrichten, um von ihren Kunden beim Kauf einer neuen SIM-Karte die Fingerabdrücke zu speichern.
Die für Rundfunk und Telekommunikation zuständige Behörde NBTC will mit dieser Maßnahme Betrügereien beim Online-Banking über das Smartphone entgegenwirken. Vor jeder Transaktion soll anhand der gespeicherten Fingerabdrücke sichergestellt werden, dass es sich auch tatsächlich um den Inhaber des Bankkontos handelt. Nutzer der sich bereits im Umlauf befindenden SIM-Karten werden aufgefordert, freiwillig ihre Fingerabdrücke bei ihrem Mobilfunkanbieter registrieren zu lassen. Im Gegenzug versichert die Behörde, dass alle Daten auf einem sicheren Server der NBTC gespeichert werden.
Dennoch ist der Plan umstritten: Datenschützer warnen vor drohenden Sicherheitslücken und Datenlecks. Sie betrachten die Fülle an Informationen kritisch, die Mobilfunkbetreiber über ihre Kunden sammeln. So muss bereits jetzt beim Kauf einer neuen SIM-Karte die ID-Card oder der Reisepass vorgelegt werden und mit der Speicherung des Fingerabdrucks wächst die Datenkrake weiter an. Kunden, die ihre Mobilfunkrechnung über Bankeinzug begleichen, legen dem Betreiber zudem auch noch ihre Kontonummer offen.
Laut NBTC sind derzeit in Thailand 103 Millionen SIM-Karten im Umlauf, 14 Millionen werden für das Online-Banking über das Smartphone genutzt.