Angehörige begrüßen Hinrichtung der Täter

​Schwerer Anschlag im Irak 

Foto: Pixabay/Dthedelinquent
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BAGDAD: Angehörige der Opfer eines schweren Anschlags im Irak vor sieben Jahren mit mehr als 300 Toten haben sich mit der kürzlich verkündeten Hinrichtung der Attentäter zufrieden gezeigt. Er betrachte die Vollstreckung der Todesstrafe der Täter als einen Sieg, sagte der Leiter einer Opfer-Initiative, Hasim Mahmud Rassuki, der Deutschen Presse-Agentur am Dienstag. Sein damals 24 Jahre alter Sohn war bei dem verheerenden Bombenangriff auf ein beliebtes Einkaufsviertel in Bagdad getötet worden. Am Montag hatte der Irak die Hinrichtung von drei an dem Anschlag beteiligten Männer bekanntgegeben.

«Das ist die gerechte Strafe für diese Mörder», sagte Iraks Ministerpräsident Mohammed Schia al-Sudani laut seinem Büro bei einem Empfang für die Familien der Opfer am Montag. Dabei hatte er die Angehörigen über die Vollstreckung der Todesurteile informiert. Die drei Haupttäter wurden den Angaben nach am Sonntag und Montag gehängt. Die Justiz sei zu einer «fairen Entscheidung» gelangt, sagte Rassuki, dessen Initiative sich um die Belange der Angehörigen der Opfer des Anschlags kümmert.

Im Sommer 2016 hatten die Attentäter an einem Abend im Fastenmonat Ramadan im schiitisch geprägten Stadtteil Karada in Bagdad eine Autobombe gezündet. Die Detonation sowie ein anschließendes Feuer zerstörten mehrere Gebäude fast vollständig. 324 Menschen kamen ums Leben und mehr als 250 wurden verletzt. Iraks Behörden fahnden noch immer nach weiteren Beteiligten. Die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich damals zu dem Attentat, das als tödlichstes in der Geschichte des Landes gilt.

Der IS kontrollierte noch vor einigen Jahren große Gebiete im Irak und in Syrien und rief dort 2014 ein Kalifat aus. Die Terroristen wurden schließlich militärisch besiegt, verüben dort aber auch heute noch regelmäßig Anschläge. Dabei nehmen die sunnitischen Extremisten häufig Schiiten ins Visier, die sie als Abtrünnige betrachten.

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