Niki Lauda will Kooperation von Laudamotion und Lufthansa

Foto: epa/Barbara Gindl
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WIEN (dpa) - Reisende sollen für Städtetrips künftig mehr Auswahl haben: Niki Lauda will seine Laudamotion für City-Angebote mit günstigen Preisen etablieren. Ob die Flüge auch von der Lufthansa-Tochter Eurowings vermarkten werden dürfen, ist noch unklar.

Die neue Fluggesellschaft Laudamotion soll nach dem Willen von Besitzer Niki Lauda künftig auch mit der Lufthansa kooperieren. Aufgrund steigender Passagierzahlen könnte Laudamotion Reisende der Lufthansa-Tochter Eurowings bei Kapazitätsproblemen übernehmen, sagte Lauda am Freitag in Wien. Darüber gebe es ein Grundverständnis mit Lufthansa-Chef Carsten Spohr. «Wir können aber erst dann anfangen darüber konkret nachzudenken, wenn die Wettbewerbshüter es auch so sehen», sagte Lauda. Ein Treffen zur Klärung mit der Bundeswettbewerbsbehörde sei zeitnah vereinbart.

Laudamotion will von Ende März an von Deutschland aus Ziele im Mittelmeerraum anfliegen. Ab Juni sollen insgesamt 21 Maschinen auch von Wien aus starten. Flüge können zunächst über Laudamotion selbst oder über die Thomas-Cook-Tochter Condor gebucht werden. Lauda will die österreichische Gesellschaft zu einem eigenständigen Billigflug-Anbieter für Städtetrips ausbauen und zudem Charterflüge für Reiseveranstalter anbieten, möglichst ab Herbst.

Die Fluglinie war aus der Konkursmasse der Air-Berlin-Tochter Niki hervorgegangen, nachdem die EU-Kommission den eigentlich geplanten Verkauf an den Lufthansa-Konzern sehr kritisch gesehen hatte.

Von den 1 000 ehemaligen Niki-Mitarbeitern seien wegen der verringerten Maschinenanzahl noch 641 bei Laudamotion. Piloten habe er genug, er brauche aber noch 55 Flugbegleiter, kündigte Lauda an. Probleme mit der Gewerkschaft wegen des Kollektivvertrags sollen bald gelöst sein, so der 69-jährige Österreicher.

Der ehemalige Rennfahrer Lauda hat nach eigenen Angaben als alleiniger Käufer rund 50 Millionen Euro bezahlt. Er erwartet in den ersten Monaten einen Verlust im einstelligen Millionenbereich. Er sei aber überzeugt, dass Laudamotion ab dem zweiten Betriebsjahr in die schwarzen Zahlen fliegen werde, sagte Lauda.

Größtes Gut der Fluglinie seien Start- und Landerechte, sogenannte Slots, an wichtigen Flughäfen wie Düsseldorf. Von den 60 000 erworbenen Slots habe Lauda 20 000 wieder zurückgelegt, weil manche Kurz-Streckenflüge nicht profitabel genug seien.

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