Neues aus dem Ausland am Donnerstag

Foto: Pixabay/Steffen Zimmermann
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Mann schottischer Ex-Regierungschefin angeklagt

GLASGOW: Der Mann der früheren schottischen Regierungschefin Nicola Sturgeon, Peter Murrell, ist britischen Medienberichten zufolge am Donnerstag wegen Veruntreuung von Parteispenden angeklagt worden. Das meldete unter anderem die britische Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf die Polizei.

Der damalige Geschäftsführer der schottischen Unabhängigkeitspartei SNP und seine Frau waren bereits im vergangenen Jahr im Zuge von Ermittlungen verhört worden. Der 59-Jährige und seine Frau stritten jegliche Vorwürfe stets ab. Die schottische Polizei hatte am Donnerstag zunächst von einer Festnahme gesprochen, später hieß es dann, der Festgenommene sei angeklagt worden. Er befinde sich jedoch wieder auf freiem Fuß.

Murrell hatte sein Amt im vergangenen Jahr nach mehr als 20 Jahren abgegeben. Auch Sturgeon war im vergangenen Jahr zurückgetreten. Bei den Ermittlungen geht es Berichten zufolge um etwa 660.000 Pfund (derzeit etwa 770.000 Euro) an Spendengeldern für ein neues Unabhängigkeitsreferendum, deren Verbleib angeblich unklar ist. Im Zuge der Ermittlungen war auch das Haus des Paares in Glasgow durchsucht worden. Laut BBC war damals auch ein teures Wohnmobil sichergestellt worden, das an der Adresse von Murrells Mutter geparkt war.


Kenias Militärchef kommt bei Hubschrauberabsturz ums Leben

NAIROBI: Kenias Militärchef, General Francis Omondi Ogolla, und neun weitere Militärvertreter sind bei einem Hubschrauberabsturz ums Leben gekommen. Das gab der kenianische Präsident William Ruto am Donnerstag bei einer Pressekonferenz bekannt und ordnete eine dreitägige Staatstrauer an. Der Hubschrauber war demnach am Nachmittag im Westen des Landes im Bezirk Elgeyo Marakwet abgestürzt, kurz nach dem Abheben in der Ortschaft Chesegon. Die ranghohe Delegation des Militärs hatte in der Region unter anderem kenianische Soldaten besucht.

Die Absturzursache blieb zunächst unklar. Von den insgesamt zwölf Menschen an Bord überlebten den Angaben zufolge lediglich zwei Personen. Ogolla hatte das Amt an der Spitze der Streitkräfte erst vor knapp einem Jahr angetreten.


Kennedy-Familie unterstützt Biden im Wahlkampf

WASHINGTON/PHILADELPHIA: Ein Kennedy-Neffe mischt als Parteiloser den US-Wahlkampf auf. Die öffentliche Unterstützung seiner Familie aber gilt jemand anderem.

Die Familie des einstigen US-Präsidenten John F. Kennedy stellt sich im US-Wahlkampf mehrheitlich hinter den Demokraten Joe Biden. «Wir wollen klar und deutlich machen, dass der beste Weg für Amerika darin besteht, Joe Biden und Kamala Harris für vier weitere Jahre wiederzuwählen», sagte Kerry Kennedy, Nichte des demokratischen Ex-Präsidenten, am Donnerstag bei einer Wahlkampfveranstaltung Bidens in Philadelphia im US-Bundesstaat Pennsylvania. Der öffentliche Beistand ist nicht selbstverständlich: Kerry Kennedys Bruder, Robert F. Kennedy, ist als parteiloser Kandidat ebenfalls als Präsidentschaftsbewerber im Rennen.

Wegen der Verbreitung von Verschwörungsmythen und des Kontakts zu rechtsextremen Politikern hatten sich einige Mitglieder des in den USA legendären Kennedy-Clans bereits von Robert F. Kennedy distanziert. Als Parteiloser hat er keine Chancen im Rennen um das Weiße Haus. Unabhängige Kandidaten können aber bei den oft knappen Wahlausgängen in den USA den Kandidaten der Demokraten und Republikaner entscheidende Stimmanteile streitig machen. Das könnte auch bei der anstehenden Abstimmung im November so sein. Experten zufolge könnte Kennedys Kandidatur wohl eher Biden als dem Republikaner Donald Trump schaden.


353 Tänzerinnen auf Zehenspitzen stellen in New York Rekord auf

NEW YORK: Auf Zehenspitzen haben 353 Tänzerinnen in New York einen Rekord aufgestellt.

In weißen Ballettkleidern tanzten sie im berühmten Plaza Hotel in Manhattan zu Musik von Pjotr Tschaikowski gleichzeitig auf Zehenspitzen, wie der organisierende Tanzverein Youth America Grand Prix mitteilte - laut einem Medienbericht eine Minute lang. Eine Vertreterin des Guinnessbuchs habe vor Ort bestätigt, dass es sich dabei um einen Rekord handele, berichteten US-Medien am Donnerstag übereinstimmend. Den bisherigen Rekord hätten 306 Tänzerinnen und Tänzer im Jahr 2019 aufgestellt, die gleichzeitig einen Spitzentanz durchgeführt hätten.


Jury urteilt zu «Stardust»-Brand in Dublin von 1981 mit 48 Toten

DUBLIN: Es war einer der verheerendsten Brände in der Geschichte der Republik Irland: 48 Menschen starben und mehr als 200 wurden verletzt, als am 14. Februar 1981 ein Feuer in dem Dubliner Nachtclub «Stardust» ausbrach. Die Aufarbeitung der Ursache dauert schon seit Jahrzehnten an. Nun ist eine Untersuchung zu dem Schluss gekommen, dass der Tod der Menschen Folge unrechtmäßigen Handelns war, wie die Jury am Donnerstag mitteilte.

Als Ursache des Feuers galt zunächst Brandstiftung. Zur Verantwortung gezogen werden konnte jedoch niemand. Die jüngste Untersuchung kam jetzt zu dem Schluss, dass ein elektrischer Brand ursächlich war. Sie ergab aber auch, dass die Notausgänge verriegelt waren, die Mitarbeiter nicht ausreichend geschult waren und es keine Notbeleuchtung in der Diskothek gab. Viele Hinterbliebene und Überlebende des Brandes zeigten sich erleichtert über das Ergebnis. Strafrechtliche Folgen hat die Untersuchung jedoch keine.

Irlands Premierminister Simon Harris bezeichnete die Tragödie als «einen der dunkelsten Momente unserer Geschichte». Er würdigte den unnachgiebigen Kampf der Angehörigen auf der Suche nach der Wahrheit. Das sei nicht nur ein Kampf für ihre geliebten Menschen, sondern auch eine Kampagne, dass so eine Katastrophe nie wieder geschehen könne, so Harris laut einer Mitteilung.


Erdbeben der Stärke 5,6 erschüttert türkische Schwarzmeer-Region

ISTANBUL: Ein Erdbeben der Stärke 5,6 hat am Donnerstag die Nordtürkei erschüttert. Das Epizentrum habe in der Schwarzmeer-Provinz Tokat gelegen, teilte die Katastrophenschutzbehörde Afad mit. Ein zweistöckiges Haus und fünf Viehställe hätten Schaden genommen. An einer Moschee wurde das Minarett beschädigt, wie auf Bildern zu sehen war. Verletzte oder Todesopfer meldeten die Behörden zunächst nicht.

Die Türkei ist stark erdbebengefährdet. Die Südosttürkei war Anfang Februar vergangenen Jahres von verheerenden Erdbeben getroffen worden. Mehr als 50.000 Menschen kamen dabei ums Leben.


Außenmauern ausgebrannter Hälfte der Börse in Kopenhagen eingestürzt

KOPENHAGEN: Das Mauerwerk der ausgebrannten Hälfte der historischen Börse in Kopenhagen ist eingestürzt. Die Wände der halben Börse brachen trotz Stabilisierung zusammen, wie ein Feuerwehrsprecher am Donnerstagnachmittag sagte. Die Einsatzkräfte hatten noch Stunden zuvor versucht, die Mauern nach dem zerstörerischen Brand in der alten Börse in Kopenhagen zu retten, indem sie Container mit Betonblöcken aufstellten, die mit Gerüsten um das Gebäude herum verbunden waren. Zunächst war noch unklar, ob Menschen bei dem Zusammensturz verletzt wurden.

Das Gebäude, das vor 400 Jahren errichtet wurde, liegt auf der östlichen Spitze der Insel Slotsholmen am Holmens Kanal gegenüber der Dänischen Nationalbank und ist eine Touristenattraktion. Am Dienstag war dort ein zerstörerisches Feuer ausgebrochen. Im näher zum Parlament liegenden Teil des wegen Restaurierungsarbeiten eingerüsteten Bauwerks wütete das Feuer besonders schlimm. Aufgrund von Restaurierungsarbeiten war das gesamte Gebäude eingerüstet.

Nach dem Brand blieben nur noch die Außenwände der betroffenen Seite des historischen Gebäudes übrig. Bevor die Einsatzkräfte die Wände von innen stabilisieren konnten, was zu ihrer Rettung notwendig gewesen wäre, sollten am Freitag der gesamte Schutt und andere Trümmer am Boden des Gebäudes entfernt werden.


G7-Treffen endet mit Debatte über China und globale Themen

CAPRI: Mit Beratungen über die Lage im Indo-Pazifik und globalen Themen wie Ernährungs-, Energie- und Cybersicherheit endet an diesem Freitag das Frühjahrstreffen der Außenminister der Gruppe sieben wirtschaftsstarker Demokratien (G7). Mit Blick auf das zunehmend aggressive Auftreten Chinas in der Region des Indischen Ozeans und des Pazifiks hatte Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) schon zum Auftakt des seit Mittwochabend dauernden Treffens auf der italienischen Mittelmeerinsel Capri erklärt, dies spürten nicht nur die Pazifik-Anrainer der G7 wie die USA, Kanada und Japan, sondern auch Europa.

Italien hat in der Gruppe der G7 derzeit den Vorsitz. Weitere Mitglieder sind die USA, Kanada, Großbritannien, Frankreich und Japan sowie Deutschland. Beherrscht wurden die Diskussionen bei dem Treffen auf Capri von den Sorgen über einen drohenden Flächenbrand in Nahost nach dem iranischen Angriff auf Israel vom vergangenen Wochenende. Mit Spannung wird erwartet, wie weit die G7-Minister in ihren Abschlusspapieren bei der unter anderem von Baerbock geforderten Isolierung Teherans gehen.

Zweites großes G7-Thema waren die verstärkten russischen Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur und die Bemühungen um eine stärkere Luftabwehr des angegriffenen Landes. Der Gastgeber des Treffens, Italiens Außenminister Antonio Tajani, wollte sich nach dem Ende der Beratungen öffentlich zu den Ergebnissen äußern. Auch Baerbock wollte die Öffentlichkeit im Anschluss informieren.


Parlamentswahl in Indien angelaufen - Modi hofft auf dritte Amtszeit

NEU-DELHI: In Indien hat die Parlamentswahl begonnen. Rund 970 Millionen Wahlberechtigte sind aufgerufen, in mehr als einer Million Wahllokalen über die Besetzung des mehr als 500 Sitze zählenden Unterhauses abzustimmen. Am Freitagmorgen begann zunächst die Stimmabgabe in 102 Wahlbezirken in 21 Bundesstaaten sowie sogenannten Unionsterritorien, wie die Wahlkommission mitteilte.

Die Wahl dauert wegen der Größe des Landes - Indien ist mit 1,4 Milliarden Einwohnern das bevölkerungsreichste Land der Erde - sechs Wochen. Das Ergebnis wird am 4. Juni erwartet. Umfragen sagen einen Sieg der hindunationalistischen Partei BJP von Premierminister Narendra Modi voraus. Damit könnte der im Volk äußerst beliebte 73-Jährige nach zehn Jahren an der Macht weitere fünf Jahre regieren. Als größter Herausforderer Modis gilt Rahul Gandhi von der Kongresspartei, die seit der Unabhängigkeit Indiens von Großbritannien im Jahr 1947 die meiste Zeit regiert hatte.

Indien stieg unter Modi zur fünftgrößten Wirtschaftsmacht auf. Die Opposition verweist dagegen auf Probleme wie hohe Arbeitslosigkeit und Inflation, das starke Gefälle zwischen Reich und Arm sowie die verbreitete Korruption. Kritiker werfen dem Regierungschef außerdem vor, staatliche Machtinstrumente gezielt gegen die Opposition einzusetzen: Vor der Wahl wurden mehrere Oppositionsführer unter anderem wegen Korruptionsvorwürfen festgenommen.


Deutsches Olympia-Team präsentiert sich in Rot, Schwarz, Weiß und Gelb

PARIS: Das deutsche Olympia-Team präsentiert sich bei den Spielen in diesem Sommer in Paris in den Grundfarben Rot, Schwarz, Weiß und einem dunklen Gelbton. Die Farben spielten auf die deutsche Flagge an und seien Ausdruck der nationalen Identität und Individualität, teilte der Sportartikelhersteller Adidas am Donnerstag in der französischen Hauptstadt bei der Vorstellung der Olympia-Bekleidung mit. Das Ausrüstungspaket für die Athleten umfasst insgesamt 80 Kleidungsstücke pro Sportler, die Outfits für die Eröffnungsfeier, das Training und das Podium inklusive. Dazu kommen 30 Accessoires wie Sonnenbrillen, Socken und Schuhe.

Neben der Teambekleidung umfasst das Produktsortiment von Adidas für Olympia eine 49-teilige Schuhkollektion, die 41 verschiedene Disziplinen abdeckt, von denen mehr als 20 im Sommer zu sehen sein werden. Dabei geht es etwa um Modelle für den Langlauf, Sprint oder zum Tennis.

Außer dem deutschen Team stattet Adidas auch die Mannschaften 14 anderer Länder bei den Olympischen und Paralympischen Spielen aus. Darunter befinden sich Großbritannien, Irland, Kuba und die Türkei.


20 Tiere bei Einbruch getötet: Strafe für Kinder in London

LONDON: Sie brachen in eine Umweltschule ein und töteten mehr als 20 Tiere: Zwei Jungen im Alter von elf und zwölf Jahren sind in London wegen Tierquälerei und Sachbeschädigung verurteilt worden. «Es ist schrecklich, was Ihr getan habt, absolut schrecklich», sagte Richterin Lynn Green am Donnerstag. Die Videos der Überwachungskameras seien zu schlimm, um sie sich anzusehen. Die Jungs hätten Glück, dass sie noch nicht erwachsen seien, sagte Green. «Denn sonst wärt Ihr für lange Zeit in Haft gekommen.» In England beginnt die Strafmündigkeit bei zehn Jahren.

Bei dem Einbruch im Februar hatten die Jungen mehrere Tiere aus ihren Gehegen und Käfigen gestohlen, darunter Frettchen, Meerschweinchen und drei Schlangen. Dabei wurden auch Kaninchen und Vögel getötet. Eine Schleiereule entkam, wurde aber später wiedergefunden. Der Schaden betrug rund 10.000 Pfund (etwa 11.700 Euro). Die Verteidigerin des Elfjährigen sagte, die Jungs hätten nur mit den Tieren spielen wollen und seien «äußerst reumütig».

Die Richterin entschied, dass die Kinder ein Jahr lang gemeinsam mit ihren Eltern an regelmäßigen Treffen mit Sozialarbeitern teilnehmen müssen. Außerdem verhängte sie ein Bußgeld von 200 Pfund, für das die Eltern haften. «Dies ist Euer Verbrechen, Eure Strafe, nicht die Eurer Eltern», sagte Green. «Ihr müsst etwas tun, um es ihnen zurückzuzahlen, was auch immer sie von Euch verlangen.»


Messerangreifer verletzt zwei Grundschülerinnen im Elsass

STRAßBURG: Ein Mann hat mit einem Messer zwei Grundschülerinnen im Elsass in der Ortschaft Souffelweyersheim nahe Straßburg leicht verletzt. Die beiden Kinder seien in eine Klinik gekommen und ein Tatverdächtiger sei festgenommen worden, teilte die Polizeipräfektur in Straßburg am Donnerstag mit. Zu dem Angriff kam es demnach auf einem Platz in der Nähe der Schule des Ortes. Zum Motiv des Angreifers wurde noch nichts bekannt. Für die betroffene Schule wurde medizinisch-pychologische Hilfe organisiert.

Nach Medienberichten sind die beiden Opfer sechs und elf Jahre alt. Der 28 Jahre alte Tatverdächtige sei kurz nach dem Angriff festgenommen worden. Wie der Sender BFMTV unter Verweis auf die Polizei berichtete, soll der Angreifer nicht im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte gewesen sein. Die übrigen Schülerinnen und Schüler mussten zunächst in der aus Sicherheitsgründen verschlossenen Schule ausharren, während die Eltern draußen warteten.


Fast 140 Tote nach Unwettern in Südasien - Millionenschäden im Iran

ISLAMABAD/KABUL: In Afghanistan und Pakistan ist die Zahl der Todesopfer durch Unwetter in den vergangenen Tagen auf mindestens 137 gestiegen. Wie die Katastrophenschutzbehörde in Pakistan am Donnerstag mitteilte, sind durch für diese Jahreszeit ungewöhnlich heftige Regenfälle mindestens 67 Menschen ums Leben gekommen. In der Millionenstadt Karachi im Süden des Landes sei wegen weiterer Unwettervorhersagen inzwischen der Notstand ausgerufen worden. In Afghanistan sind laut Behörden mindestens 70 Tote und 56 Verletzte zu beklagen, nachdem starke Niederschläge Überschwemmungen ausgelöst hatten. Mehr als 2600 Häuser seien beschädigt.

Auch im Nachbarland Iran kam es in den vergangenen Tagen zu Unwettern, die vor allem die südöstliche Provinz Sistan und Belutschistan trafen. Laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna lösten Überschwemmungen und Starkregen dort Sachschäden in Höhe von umgerechnet rund 25,7 Millionen Euro aus. Auch ein Staudamm in der wirtschaftlich schwächer gestellten Provinz lief nach starken Regenfällen über. Dörfer wurden evakuiert.

Bereits in den vergangenen Monaten gab es in Afghanistan Tote und Verletzte nach starken Schnee- und Regenfällen, die auf einen ungewöhnlich milden Winter folgten. Extreme Wetterereignisse wie Fluten oder Dürren nehmen in Afghanistan und im benachbarten Pakistan zu. Experten machen dafür die Klimakrise verantwortlich. Nach Jahrzehnten von Kriegen und Konflikten hat Afghanistan kaum Mittel, die Folgen des Klimawandels abzumildern.


Sieben Tote bei Kämpfen an pakistanisch-afghanischer Grenze

ISLAMABAD: An der Grenze zwischen Pakistan und Afghanistan sind bei einem Schusswechsel nach Angaben aus Islamabad mindestens sieben militante Islamisten ums Leben gekommen. Das gab das pakistanische Militär in einer Mitteilung am späten Mittwochabend bekannt. Zu dem Vorfall in der Region Nord-Waziristan in der Unruheprovinz Khyber Pakhtunkhwa sei es gekommen, als die Männer versucht hätten, heimlich die Grenze Richtung Pakistan zu überqueren. Die Militanten hätten Teile des Grenzzauns durchtrennt und Waffen und Munition getragen, hieß es.

Im Nordwesten Pakistans nahe der afghanischen Grenze kommt es immer wieder zu Zusammenstößen zwischen Sicherheitskräften und militanten Gruppierungen. Vor allem Anschläge durch die pakistanischen Taliban (TTP) haben zuletzt wieder zugenommen. Die TTP ist unabhängig von den in Afghanistan regierenden Taliban, Pakistan wirft den Machthabern in Kabul jedoch vor, der TTP auf ihrem Boden Schutz zu gewähren. Die Taliban in Afghanistan weisen die Vorwürfe zurück. Pakistan arbeitet seit Jahren an der Errichtung eines Grenzzauns. Islamabad flog im März auch Luftangriffe gegen mutmaßliche Verstecke der TTP im Osten Afghanistans.


Fast 140 Todesopfer bei Starkregen in Afghanistan und Pakistan

ISLAMABAD/KABUL: In Afghanistan und Pakistan ist die Zahl der Todesopfer durch Unwetter in den vergangenen Tagen auf mindestens 137 gestiegen. Wie die Katastrophenschutzbehörde in Pakistan am Donnerstag meldete, sind durch ungewöhnlich heftige Regenfälle für diese Jahreszeit mindestens 67 Menschen ums Leben gekommen. In der Millionenstadt Karachi im Süden des Landes sei wegen weiterer Unwetter-Vorhersagen inzwischen der Notstand ausgerufen worden. In Afghanistan sind laut Behörden mindestens 70 Tote und 56 Verletzte zu beklagen, nachdem starke Niederschläge Überschwemmungen ausgelöst hatten. Mehr als 2600 Häuser seien beschädigt.

Bereits in den vergangenen Monaten gab es in Afghanistan Tote und Verletzte nach starken Schnee- und Regenfällen, die auf einen ungewöhnlich milden Winter folgten. Extreme Wetterereignisse wie Fluten oder Dürren nehmen in Afghanistan und im benachbarten Pakistan zu. Experten machen dafür die Klimakrise verantwortlich. Nach Jahrzehnten von Kriegen und Konflikten hat Afghanistan jedoch kaum Mittel, die Folgen des Klimawandels abzumildern.

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