Kuala Lumpur (dpa) - Knapp zwei Jahre nach dem Abschuss eines malaysischen Flugzeugs über der Ukraine verklagen Angehörige der Besatzung die Fluggesellschaft.
Sie werfen Malaysia Airlines eine fahrlässige Durchführung des Flugs MH17 über einem Gebiet vor, in dem bekannterweise ein bewaffneter Konflikt herrschte. Das teilte einer der Anwälte der Kläger mit. Die Familien von sechs Mitgliedern der Crew reichten die Zivilklage demnach am Donnerstag (Ortszeit) bei einem Gericht in Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur ein.
Flug MH17 war am 17. Juli 2014 auf dem Weg von Amsterdam nach Malaysia über dem Kampfgebiet Ostukraine abgeschossen worden. Alle 298 Menschen an Bord starben, darunter die 15-köpfige Besatzung. Wer die Rakete abgefeuert hat, ist strittig. Die untersuchenden niederländischen Behörden wollen sich dazu erst in der zweiten Hälfte dieses Jahres äußern. Die britische Recherchegruppe Bellingcat macht die russischen Streitkräften verantwortlich; Russland bestreitet das.
Kürzlich hatten Angehörige von 33 Passagieren des Flugs beim Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte Klage gegen Russland und Präsident Wladimir Putin eingereicht. Auch Angehörige von Passagieren des im März 2014 auf dem Weg nach Peking verschollenen Fluges MH370 haben Malaysia Airlines verklagt.
