Leihmutterschaft unter Bedingungen wieder erlaubt

 Staatssekretärin im Innenministerium, Chou Bun Eng (r.). Foto: epa/Mak Remissa
Staatssekretärin im Innenministerium, Chou Bun Eng (r.). Foto: epa/Mak Remissa

PHNOM PENH (dpa) - Kambodscha will das Geschäft mit Leihmüttern für Ausländer wieder zulassen - allerdings nur noch unter strengeren Bedingungen. Nach Angaben der Regierung vom Mittwoch sollen Männer künftig mit einem DNA-Test vor Gericht nachweisen, dass sie der leibliche Vater eines Neugeborenen sind. Nur dann sollen ausländische Paare das südostasiatische Land mit dem Adoptivkind verlassen können.

In der Regel werden Leihmütter von westlichen Paaren angeheuert, die keine eigenen Kinder bekommen können. Meist tragen die Frauen eine befruchtete Eizelle aus. Möglich ist aber auch, dass sie selbst mit einer Samenspende schwanger werden. Nach der Geburt wird das Kind dann zur Adoption freigegeben. Nach Zeitungsberichten werden dafür Summen bis zu mehreren zehntausend Dollar gezahlt. In Deutschland sind solche Praktiken grundsätzlich verboten.

Im November hatte dann auch Kambodscha das kommerzielle Geschäft mit Leihmüttern untersagt. Die Staatssekretärin im Innenministerium, Chou Bun Eng, bestätigte in der Tageszeitung «Cambodia Daily» (Mittwoch) nun jedoch, dass das Verbot gelockert werden soll. In Kambodscha gab es bislang etwa 50 Kliniken, die Leihmütter vermittelten. Andere Länder der Region - wie Thailand, Indien oder Nepal - hatten diese Praxis in letzter Zeit ebenfalls eingeschränkt oder ganz untersagt.

Genaue Zahlen, wie viele Kinder in Kambodscha von Leihmüttern ausgetragen wurden, gibt es nicht. Der Leiter des australischen Vereins «Families Through Surrogacy» («Familien durch Leihmutterschaft»), Sam Everingham, nannte am Mittwoch eine Zahl von etwa 300. Die Gegner eines Verbots argumentieren auch, dass Frauen dadurch in die Illegalität getrieben würden.

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