Kambodscha wählt

​Ohne Konkurrenz für Langzeitherrscher Hun Sen

Kambodscha bereitet die Wahllokale für die nationalen Wahlen am 23. Juli vor. Foto: epa/Kith Serey
Kambodscha bereitet die Wahllokale für die nationalen Wahlen am 23. Juli vor. Foto: epa/Kith Serey

PHNOM PENH: In Kambodscha wird am Sonntag ein neues Parlament gewählt. Als sicher gilt, dass sich Ministerpräsident Hun Sen mit seiner Kambodschanischen Volkspartei (CPP) für weitere fünf Jahre die Macht sichert. Der 70-Jährige ist in dem südostasiatischen Land durch massive Repressionen seit fast vier Jahrzehnten an der Regierung. Damit gehört Hun Sen zu den am längsten amtierenden Regierungschefs der Welt. De facto ist das Königreich ein Einparteienstaat. Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch kritisierte, die Wahl habe «kaum Ähnlichkeit mit einem echten demokratischen Prozess».

Bereits im Mai hatte das Verfassungsgericht die Zulassung der oppositionellen Candlelight Party zur Wahl verboten - wegen eines angeblichen technischen Details bei der Registrierung. Es war die einzige verbliebene Oppositionspartei mit Chancen auf einen größeren Stimmenanteil. Zahlreiche Parteimitglieder wurden festgenommen. Auch viele Aktivisten und Gewerkschafter sitzen in Haft. Insgesamt sind annähernd zehn Millionen Menschen wahlberechtigt. Die Wahllokale sind von 07.00 bis 15.00 Uhr (02.00 bis 10.00 Uhr MESZ) geöffnet. Vorläufige Ergebnisse sollen spätestens am Montag vorliegen.

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David Ender 23.07.23 12:40
Fuehrer auf Lebzeit, jawoll!
Wer sich im Entwicklungsland umsieht sieht ja bluehende Landschaften wohin das Auge blickt. Deswegen machen alle Untertanen begeistert ihr Kreuz beim geliebten Fuehrer, der rastlos in seinem Palast fuer deren Wohl arbeitet. Und so wird sich auch nix aendern, ausser dass die Nation still und leise von den Chinesen uebernommen wird. Hier waechst zusammen was zusammengehoert. Oder eben gerade nicht? Wer die Geschichte der Khmer kennt, der bekommt wohl langsam kalte Fuesse. Doch das ist bei 37 Grad im Schatten ja gut auszuhalten. On verra!
Norbert Schettler 23.07.23 11:50
Sollte es nicht heissen,
Kambodscha kreuzt an? Denn bei einer Wahl hat man doch mindestens zwei Alternativen, oder?