Oskar fragt sich: Wie können Ausländer mit den an Stammtischen und im Internet reichlich verbreiteten Vorurteilen gegen Thais und Thailand in diesem Land leben? Zu viele Ausländer denken in überholten Klischees und haben ganz feste, falsche Vorstellungen von ihrem gesellschaftlichen Umfeld. Und was sie über die Lippen bringen, geht kaum über Klischees hinaus.
Sie sind den thailändischen Menschen, vornehmlich den Frauen, negativ gesinnt: Weil jeder Thai jeden Ausländer über den Tisch zieht; weil Verkehrspolizisten nur Farangs abkassieren; weil Thais keinen Respekt haben vor westlichen Werten und den Eigenschaften der Farangs; weil jede Thai ihren Freund, Lebensgefährten oder Ehemann belügt und betrügt; weil jede thailändische Ehefrau nur auf die Witwenrente wartet; weil für Thais nur Geld zählt, und deshalb stellen sie Gefühle, logische Zusammenhänge und Wahrheiten hinten an.
Den Vogel schoss kürzlich ein Deutscher ab. Er versicherte Oskar: Ein hochrichterliches Urteil verpflichte alle Gerichte, nach einem Verkehrsunfall grundsätzlich dem Farang die Schuld für das Unglück zu geben. Auf den Hinweis, das sei ja Blödsinn hoch drei, meinte der Deutsche voll unterdrücktem Zorn in knappen Worten: "Dann schau mal ins Internet". Als ob im World Wide Web ausschließlich Fakten und anerkannte Wahrheiten verbreitet werden.
