Durian-Krieg: Thailand vs. Vietnam in China

Foto: The Nation
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BANGKOK: In einem aufkeimenden Wettstreit um die Vorherrschaft auf dem chinesischen Durian-Markt haben thailändische Exporteure und Regierungsbehörden die dringende Anweisung erhalten, ihre Anstrengungen zu intensivieren.

Diese Entwicklung folgt auf die Meldungen, dass Vietnam Thailand den Rang als führender Durian-Lieferant für China abgelaufen hat.

Laut einem Bericht der vietnamesischen Zeitung „Dan Viet“ hat Vietnam im Januar und Februar einen Marktanteil von 57 Prozent auf dem chinesischen Durian-Markt erreicht, ein deutlicher Anstieg gegenüber den 32 Prozent des Vorjahres. Diese Zahlen spiegeln sich in der Menge der exportierten Früchte wider: Vietnam exportierte in diesem Zeitraum Durians im Wert von 283,6 Millionen US-Dollar (etwa 10,41 Milliarden Baht), während Thailand mit Exporten im Wert von 120,3 Millionen US-Dollar (ungefähr 4,41 Milliarden Baht) nachzog.

Ein wesentlicher Vorteil für Vietnam liegt in seiner Fähigkeit, ganzjährig Durians zu ernten, was besonders in den Zeiträumen von Bedeutung ist, in denen thailändische Durians noch nicht reif sind. Zudem profitiert Vietnam von niedrigeren Preisen und seiner geografischen Nähe zu China, was schnellere Lieferzeiten ermöglicht.

Diese Entwicklungen haben in Thailand für Unruhe gesorgt, zumal das thailändische Ministerium für internationale Handelsförderung bereits im Dezember letzten Jahres alarmierende Zahlen veröffentlichte. Demnach hatte Vietnam Thailand bereits im September als Hauptexporteur von Durians nach China abgelöst. Dieser Trend setzte sich fort, da China im Oktober über 120.000 Tonnen Durian importierte, was einen Anstieg von 100.000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr markiert.

Während Vietnam derzeit nur frische Durians nach China exportieren darf, hat Thailand die Möglichkeit, frische, gefrorene und verarbeitete Früchte zu liefern. Doch das thailändische Ministerium warnt: Sollte China auch den Import gefrorener Durians aus Vietnam genehmigen, könnte dies zu einem weiteren Anstieg des vietnamesischen Exportvolumens führen.

In dieser kritischen Phase hat das thailändische Ministerium nun einen Appell an die Durian-Exporteure und Behörden gerichtet, innovative Wege zu finden, um die Exporte zu steigern und Thailands Stellung auf dem chinesischen Markt zu festigen. Die „Durian-Diplomatie“ ist in vollem Gange, und der Ausgang dieses Wettbewerbs könnte weitreichende Auswirkungen auf die regionale Landwirtschaft und den internationalen Handel haben.

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Oliver Harms 08.04.24 17:23
Treibhaus
Dann muss Thailand seine Durian eben inTreib- häuser anbauen.So sind sie nicht mehr von einer natürlichen Saison abhängig und können das ganze Jahr über ernten.