Bewaffnet

Oskar nennt Schattenseiten der Thais. Sie sind eben nicht nur freundlich, hilfsbereit und lebensfroh. Wird eine nicht vorhersehbare Toleranzgrenze überschritten, sind sie jähzornig, ja rücksichtslos gegenüber anderen Menschen.

Wutentbrannt schlägt das Barmädchen mit einer Bierflasche auf seinen Kunden ein. Im Streit greift ein Thai nach seinem Messer und sticht zu. Und im Straßenverkehr wird nicht nur gehupt. Motorisierte rasten nach einem Verkehrslapsus aus, ziehen ihre Waffe und schießen. Verletzte und getötete Ausländer haben Schlagzeilen gemacht. Eine solche Brutalität und Kaltblütigkeit schockiert.

Wenn Oskar die Zeitungen durchblättert, glaubt er sich im Chicago Al Capones. Jeder Streitlustige scheint eine Schusswaffe zu besitzen. Nicht nur Gangster. Selbst bei vielen Jugendlichen ist eine Pistole so normal wie ein Taschenmesser.

Denn Waffen werden immer billiger und sind auf dem Schwarzmarkt für eine Handvoll Baht leicht verfügbar. Sie stammen aus geplünderten Arsenalen von Polizei und Armee, oder sie werden aus den Nachbarländern ins Königreich geschmuggelt.

Für Sicherheitsbehörden, Justiz und Politik geht es um ihre Glaubwürdigkeit. Schießereien in Touristenzentren schädigen das Image des Reiselandes.

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