PHNOM PENH: Die Vereinigung südostasiatischer Staaten (Asean) bekommt voraussichtlich bald einen elften Mitgliedstaat: Osttimor. Die Staats- und Regierungschefs der Gruppe hätten sich «grundsätzlich darauf geeinigt», den 2002 unabhängig gewordenen Staat in den Bund aufzunehmen, hieß es am Freitag beim Asean-Gipfeltreffen in der kambodschanischen Hauptstadt Phnom Penh. Ab sofort werde Osttimor ein Beobachterstatus eingeräumt, ging aus einer Mitteilung hervor. Das Land sei damit nun zu allen Plenarsitzungen zugelassen.
Das Land in der Osthälfte der südostasiatischen Insel Timor war einst portugiesische Kolonie und danach lange von Indonesien besetzt. 2002 hatte es seine Unabhängigkeit von Indonesien erlangt. 2012 zogen die UN-Friedenstruppen ab. Osttimor (oder Timor-Leste) mit seinen rund 1,3 Millionen Einwohnern gilt als eines der ärmsten Länder der Welt. Der Westen Timors gehört weiter zu Indonesien.
Der Asean gehören bislang zehn Länder an. Kambodscha unter Langzeit-Ministerpräsident Hun Sen hat in diesem Jahr den Vorsitz über den Staatenbund. Indonesien ist der mit Abstand größte und einflussreichste Mitgliedsstaat. Der Asean-Gipfel, zu dem am Wochenende auch US-Präsident Joe Biden erwartet wird, dauert noch bis Sonntag.