Abzocke

Oskar hat Führerschein und Ausweis der Sozialversicherung immer griffbereit. So weist er sich als Resident mit Arbeitsgenehmigung aus und umgeht die für Ausländer geltende Preispolitik. Denn im Königreich gilt seit jeher: Wer keine Steuern wie Thais zahlt, muss an den Kassen der Nationalparks und den meisten Ausflugsstätten den hohen Farangpreis zahlen. Dabei übersehen Thais, dass auch ausländische Urlauber Steuern zahlen: so beim Einkauf sowie in Hotels und Restaurants. Bei einem längeren Aufenthalt summiert sich die Mehrwertsteuer (VAT) schnell zu einem hohen Betrag.

Es nervt Farangs, dass sie in Geschäften ohne Festpreise und in Restaurants ohne Speisekarte mit Preisangaben mehr als Thais zahlen müssen. Das gilt ebenso für Arzthonorare in Krankenhäusern, weiter für einige Massagegeschäfte, Beauty Salons und andere Dienstleistungen. Selbst wenn der Preis auf Thai groß und breit angeschlagen ist, fordern Thais, wie selbstverständlich, von Ausländern einen höheren. Oskar fragt: Warum sollen Farangs ohne entsprechende Gegenleistung mehr zahlen?

Aber auch Thais werden von ihren Landsleuten über den Tisch gezogen. An Marktständen sind die Waagen zu Lasten der Verbraucher falsch eingestellt, Ratten- und Hundefleisch wird als Hühnerfleisch verkauft, und oft stimmt das Wechselgeld nicht. Abgezockt werden Thais sogar im Urlaub im eigenen Land. Sobald Geschäftsleute, illegale Straßenhändler, Imbissbudenbesitzer und Taxifahrer an der Aussprache den "Fremden" erkennen, wird aufgeschlagen. Wer aufbegehrt, wird beleidigt.

Schwarze Schafe gibt es überall!

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.