Zum Tod von Elizabeth II: Meldungen am Sonntag

Queen Elizabeth II. verstarb auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral im Alter von 96 Jahren. Foto: epa/Adam Vaughan
Queen Elizabeth II. verstarb auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral im Alter von 96 Jahren. Foto: epa/Adam Vaughan

Weißes Haus: Biden und First Lady reisen zu Staatsbegräbnis der Queen

WASHINGTON: US-Präsident Joe Biden will gemeinsam mit seiner Ehefrau Jill am Staatsbegräbnis für die gestorbene britische Königin Elizabeth II. teilnehmen. Biden habe eine entsprechende Einladung am Sonntag offiziell angenommen, teilte das Weiße Haus in Washington mit. Die First Lady werde den Präsidenten begleiten. Biden hatte am Freitag bereits angekündigt, er wolle zum Begräbnis der Queen reisen - die Einzelheiten seien aber noch nicht klar. Zu dem Zeitpunkt hatte der Buckingham-Palast den Termin für das Staatsbegräbnis noch nicht offiziell bekanntgegeben.

Die Queen war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben. Das Staatsbegräbnis findet am 19. September in London statt. Es werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet, darunter mehrere europäische Königinnen und Könige.


Bundespräsident Steinmeier reist zu Staatsbegräbnis der Queen

BERLIN: Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier wird zum Staatsbegräbnis für die gestorbene britische Königin Elizabeth II. reisen. Das teilte eine Sprecherin am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur mit.

Das Staatsbegräbnis findet am 19. September statt. Am Mittag ist in der Westminster Abbey in London ein Gottesdienst geplant. Die Menschen in Großbritannien erhalten einen zusätzlichen arbeitsfreien Tag. Ihre letzte Ruhestätte findet die Queen dann in der St.-George-Kapelle auf dem Gelände von Schloss Windsor. Die Königin war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren gestorben. Dadurch wurde Thronfolger Charles automatisch neuer König.

Zu dem Staatsbegräbnis werden zahlreiche Staats- und Regierungschefs aus aller Welt erwartet, darunter mehrere europäische Königinnen und Könige.


Prinz William: Will Menschen in Wales mit Demut und Respekt dienen

LONDON: Der neue britische Thronfolger William, der nun den Titel Prinz von Wales von seinem Vater übernommen hat, will sich in den Dienst der Menschen in dem Landesteil stellen. Er und seine Frau Kate, die nun Prinzessin von Wales genannt wird, wollten den Walisern mit «Demut und großem Respekt» dienen, sagte der 40-Jährige in einem Telefonat mit dem walisischen Regierungschef Mark Drakeford. Das Paar kündigte zudem an, sehr bald schon nach Wales zu reisen und sich mit den Politikern des Landes zu treffen.

William und Kate hatten zeitweise auf der Insel Anglesey im äußersten Nordwesten von Wales gewohnt, bevor sie in den Londoner Kensington-Palast zogen. Inzwischen leben sie mit ihren drei Kindern in Windsor.


Schotten nehmen Abschied von der Queen - Prozession in Edinburgh

LONDON: Nach dem Tod von Queen Elizabeth II. können zu Beginn der Woche die Schottinnen und Schotten Abschied von Ihrer Majestät nehmen. Nach der Überführung ihres Sarges vom schottischen Landsitz Balmoral nach Edinburgh soll der Leichnam am Montag in einer Trauerprozession durch die Stadt gefahren werden.

Von der königlichen Residenz Palace of Holyroodhouse, wo der Sarg für rund 24 Stunden aufgebahrt werden sollte, führt die Prozession mit König Charles III. zur St.-Giles-Kathedrale. Dort nehmen der Monarch, seine Frau Königin Camilla und andere Royals an einem Dankgottesdienst teil. Anschließend haben die Schotten die Möglichkeit, in der Kirche von der Queen Abschied zu nehmen.

Für Dienstag ist die Überführung nach London geplant, wo die am vergangenen Donnerstag gestorbene Queen Elizabeth II. für mehrere Tage aufgebahrt werden soll.

Es werden Tausende Trauernde erwartet. Am Sonntag hatten sich auf der Route durch Schottland bereits zahlreiche Menschen am Straßenrand versammelt, um einen Blick auf den Sarg zu erhaschen und der Queen Respekt zu zollen.


Charles III. auch als König ausgerufen

GIBRALTAR: Auch in Gibraltar ist Charles III. nun offiziell zum König ausgerufen worden. Der Gouverneur des britischen Überseegebietes an der Südspitze Spaniens, David Steel, verlas am Sonntag die sogenannte Proklamation, wie die BBC berichtete. Mehrere Hundert Menschen hatten sich dort versammelt, um die Zeremonie zu beobachten, die am Samstag zunächst in London und dann an verschiedenen Orten des Vereinigten Königreichs stattgefunden hatte. Mit dem Tod von Queen Elizabeth II. war Charles (73) am Donnerstag bereits automatisch König geworden, die Proklamationen sind daher lediglich ein formeller Akt.

«Wir sind hier Teil des Vereinigten Königreichs, nur eben 1000 Meilen entfernt», sagte Steel der BBC. Spanien erhebt Anspruch auf Gibraltar. In Volksabstimmungen hatte die Bevölkerung aber in der Vergangenheit dafür gestimmt, britisches Überseegebiet zu bleiben.


Schottland schickt «Schicksalsstein» zu Charles' Krönung nach London

EDINBURGH: Ein 150 Kilogramm schwerer sagenumwobener Stein soll bei der Krönung von König Charles III. wieder zum Einsatz kommen. Er ist bekannt als «Schicksalsstein» oder Stone of Scone, benannt nach einem kleinen schottischen Ort. Jahrhunderte war er aber vor allem ein Stein des Anstoßes zwischen Schottland und England.

Die Engländer raubten den rechteckigen, etwa 66 mal 28 Zentimeter großen Sandstein nach einer 1296 gewonnen Schlacht und brachten ihn nach London. Er blieb dort mit einer kurzen Unterbrechung 700 Jahre, bis die Engländer ihn 1996 in einer feierlichen Zeremonie an Schottland zurückgaben. Er ist seitdem im Schloss von Edinburgh ausgestellt. Schottland werde den Stein zur Krönung nach London ausleihen, bestätigte eine Sprecherin der Gesellschaft für historische Stätten in Schottland am Sonntag.

Bis 1292 war der Stein ein wichtiges Symbol bei Krönungsfeiern schottischer Könige. In London lag er hunderte Jahre unter dem Krönungsthron, auch, als die verstobene Königin Elizabeth II. 1953 darauf Platz nahm. Nach der Legende diente er einst dem Enkel von Abraham als Kopfkissen. 1950 entwendeten Studenten den Stein aus der Westminster Abbey in London. Er wurde Monate später in einer mittelalterlichen Kirche in Schottland gefunden und zurückgebracht.


Aus dem Prinz von Wales wird der König: Proklamation in Cardiff

CARDIFF: Mit einer ähnlich prunkvollen Zeremonie wie in London ist Charles III. am Sonntag auch im Landesteil Wales zum König proklamiert worden. Dazu gab es neben Fanfaren und einer öffentlichen Proklamation auch Hurra-Rufe und Böllerschüsse. Die Proklamation wurde am Cardiff Schloss in englischer und walisischer Sprache verlesen.

Wales hat als Fürstentum, dem traditionell der Kronprinz vorsteht, eine besondere Stellung. Diese Rolle hatte Charles (73) inne, seit seine Mutter ihn im Alter von neun Jahren zum Prinz von Wales ernannt hatte. Die offizielle Amtseinsetzung erfolgte feierlich 1969.

Die Nachfolge tritt jetzt Charles' Sohn Prinz William (40) an. Er steht als Erstgeborener des neuen Königs an erster Stelle der Thronfolge. Seine Frau Kate (40) wird Prinzessin von Wales. Diesen Titel trug zuletzt Charles' erste Frau Diana. Sie verunglückte nach der Scheidung von Charles 1997 tödlich. Technisch war auch Charles' zweite Frau Camilla Prinzessin von Wales. Sie hat den Titel aber nie getragen, weil er in der Erinnerung der Menschen so eng mit Diana verbunden war.

Auch in Nordirland und in Schottland wurde die Proklamation am Sonntag verlesen. In Edinburgh hielt eine Demonstrantin Minuten vor der Verkündung ein Schild hoch, auf dem unter anderen stand: «Schafft die Monarchie ab». Sie wurde von Polizisten abgeführt.


Muick, Sandy, Candy und Lissy: Was aus den royalen Hunden wird

LONDON: Als Hundeliebhaberin hinterlässt Königin Elizabeth II. auch mindestens vier Vierbeiner: Muick, Sandy, Candy und Lissy. Muick und Sandy sind Corgis, die Rasse, die die Königin ihr ganzes Leben begleitet haben. Was passiert mit den Tieren? Der königliche Haushalt hat sich noch nicht geäußert. Wahrscheinlich übernehme Prinz Andrew zumindest einige Tiere, sagte Hofkennerin und Biografie-Schreiberin Ingrid Seward der Zeitschrift «Newsweek». Andrew hatte sie seiner Mutter erst vor wenigen Jahren selbst geschenkt.

Die Liebe der Königin zu den Corgis, offiziell Welsh Corgi Cardigan, geht auf Susan zurück, eine Hündin, die sie von ihren Eltern zum 18. Geburtstag geschenkt bekommen hatte. Susan durfte sogar mit auf Hochzeitsreise gehen. Mit Susan begann die Königin eine Zucht, deren letzter Nachkomme Willow 2018 starb.

Nicht alle in ihrer Umgebung teilten die Begeisterung für Corgis: Die Rasse gilt als selbstbewusst mit Hang zur Bissigkeit, wie viele Angestellte in den Palästen der Queen über die Jahre schmerzlich erlebt haben. Viele Gäste konnten ein Lied von der Angriffslustigkeit der Tiere singen. Auch die Königin wurde in die Hand gebissen.

Zu Prominenz kamen die Corgis Monty, Willow und Holly in einem Sketch, den die Queen mit James-Bond-Darsteller Daniel Craig zur Eröffnung der Olympischen Spiele 2012 in London drehte. Der Agent geht leicht genervt, aber fest entschlossen an den Tieren vorbei, die ihm öfter um die Beine wuseln. Als er mit der vermeintlichen Queen im Hubschrauber abhebt, schaut er aber mit 007-Schadenfreude-Blick auf die Hunde herab, die zurückbleiben müssen.


Schottische Regierungschefin würdigt «außergewöhnliche» Queen

EDINBURGH/BALLATER: Zum Abschied der toten Queen aus ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral hat ihr die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon Tribut gezollt. «Ein trauriger und ergreifender Moment, als Ihre Majestät, die Queen, ihr geliebtes Balmoral zum letzten Mal verlässt», schrieb Sturgeon am Sonntag bei Twitter. «Heute, auf ihrer Reise nach Edinburgh, wird Schottland einer außergewöhnlichen Frau Tribut zollen.»

Der mit der royalen Standarte für Schottland bedeckte Eichensarg der Queen wurde in einem Leichenwagen nach Edinburgh gefahren. Bei der Fahrt durch die Dörfer verlangsamte die Kolonne, in der auch Queen-Tochter Prinzessin Anne und ihr Ehemann Admiral Tim Laurence mitfuhren, das Tempo. Am Straßenrand standen zahlreiche Menschen schweigend, manche weinten, einige warfen Blumen vor den Leichenwagen. Örtliche Amtsträger senkten aus Respekt die Köpfe.

Die Fahrt sollte sechs Stunden dauern und unter anderem durch die Städte Aberdeen und Dundee führen.


Leichenwagen mit Sarg der Queen kommt in Edinburgh an

EDINBURGH: Der Leichenwagen mit dem Sarg von Queen Elizabeth II. ist in der schottischen Hauptstadt Edinburgh angekommen. Nach einer mehrstündigen Fahrt von ihrem Landsitz Balmoral in den schottischen Highlands erreichte der Konvoi am Sonntagnachmittag die Königliche Residenz Palace of Holyroodhouse, wo er von einer Ehrengarde empfangen wurde. Ihre Tochter Prinzessin Anne hatte den Sarg in einem anderen Wagen begleitet, zudem waren die Queen-Söhne Prinz Andrew und Prinz Edward bei der Ankunft vor Ort. Der Sarg sollte über Nacht in dem Palast aufgebahrt werden, bevor er am Montag mit einer Prozession in die St.-Giles-Kathedrale geleitet wird.

Begleitet wurde der Leichenwagen auf seiner Fahrt, die unter anderem durch die Städte Aberdeen und Dundee führte, von weiteren Fahrzeugen und Motorrädern. Tausende Menschen säumten die Route, um durch die Fensterscheiben des Leichenwagens einen Blick auf den Sarg zu werfen. Dieser war mit der royalen Standarte für Schottland und Blumen bedeckt. Queen Elizabeth II. war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral gestorben.


Plüschtiere und Sandwiches im Gedenken an Queen unerwünscht

LONDON: Teddys, Corgi-Kuscheltiere, eingepackte Marmeladen-Sandwiches: die Briten haben der Queen vor ihren Palästen mit vielen Mitbringseln Tribut gezollt. Das bereitet der Parkbehörde aber Kopfschmerzen. Sie bat am Sonntag darum, davon abzusehen. Lediglich Blumen, ohne Plastikschutz, sollten abgelegt werden. Die Parkbehörde Royal Parks muss das Material nach den Trauerfeierlichkeiten entsorgen.

«Im Interesse der Nachhaltigkeit bitten wir die Besucher, nur organisches oder kompostierbares Material zu verwenden», teilte die Behörde auf ihrer Webseite mit. «Leider können keine Geschenke und Artefakte angenommen werden, und die Öffentlichkeit wird gebeten, diese nicht in die Parks mitzubringen.» Auch Kerzen waren tabu, wie die Parkbehörde schreibt. In London sollten sämtliche Blumen möglichst in dem eigens ausgewiesenen Gedenkareal im Green Park nahe des Buckingham-Palastes abgelegt werden.

In Erinnerung an Königin Elizabeth II., die am Donnerstag im Alter von 96 Jahren in Balmoral in Schottland gestorben war, hatten Menschen unter anderem Teddys und Marmeladenbrote abgelegt. Damit gingen sie auf ein Video ein, in dem die Queen dieses Jahr zu ihrem Thronjubiläum mit der Märchenfigur Paddington-Bär beim Tee zu sehen war. Sie hatte dabei schelmisch gesagt, sie habe wie der Bär stets ein Marmeladen-Sandwich dabei, das sie prompt aus ihrer Handtasche zog. Corgi-Kuscheltiere erinnern an die Hunde, die die Queen immer um sich hatte.


Leichenwagen mit Sarg der Queen verlässt Schloss Balmoral

BALMORAL: Letzte Reise für die Queen: Der Leichenwagen mit dem Sarg der gestorbenen britischen Königin Elizabeth II. hat am Sonntag das Gelände von Schloss Balmoral verlassen. Wie Medien berichteten, hatten sechs Träger den mit der royalen Standarte für Schottland bedeckten Eichensarg zuvor aus dem Schloss getragen, wo er in den vergangenen Tagen im Ballsaal aufgebahrt war. Auf dem durch die Scheiben des Wagens sichtbaren Sarg war ein Blumenkranz platziert. Am Tor des Schlosses lagen bereits am Morgen Hunderte Blumensträuße, die Menschen dort niedergelegt hatten.

Begleitet wurde der Leichenwagen von einem Konvoi weiterer Fahrzeuge. Viele Tausend Menschen wurden entlang der Route erwartet, auf der die tote Königin am Donnerstag in die Residenz nach Edinburgh gebracht werden soll. Für die Strecke Richtung Süden, die mit dem Auto eigentlich nur rund zweieinhalb Stunden dauert, wurden sechs Stunden veranschlagt. Sie soll unter anderem durch die Städte Aberdeen und Dundee führen.

Bereits Stunden vor der Abfahrt hatten sich Hunderte vor dem Schloss und in dem nahen Ort Ballater versammelt, teils ausgerüstet mit Camping-Stühlen, um ihrer Königin die letzte Ehre zu erweisen. Viele hatten Blumen und Botschaften für die Monarchin bei sich, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.

Die Queen war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf Schloss Balmoral gestorben.


Australischer Premier: Vorerst kein Republik-Referendum

CANBERRA/LONDON: Aus Respekt vor Queen Elizabeth II. peilt der australische Premierminister Anthony Albanese vorerst kein Referendum über die Abschaffung der Monarchie an. Jetzt sei die Zeit, der gestorbenen Königin Tribut zu zollen und nicht, «Fragen zu unserer Verfassung» nachzugehen, sagte Albanese dem britischen TV-Sender Sky News am Sonntag. Vielmehr gehe es darum, Bewunderung für die Verdienste der Queen «um Australien, das Commonwealth und die Welt» zu zeigen. Der Regierungschef will zum Staatsbegräbnis für die Königin am 19. September reisen.

Albanese hatte wiederholt Pläne angedeutet, Australien zu einer Republik machen zu wollen. Jeder Australier müsse die Möglichkeit haben, Staatsoberhaupt zu werden, hatte er gesagt. Der Tod der Königin hatte die Diskussionen über den Status des Landes angeheizt. 1999 hatte bei einer Volksabstimmung eine Mehrheit (55 Prozent) der Australier für die Beibehaltung der Monarchie gestimmt.

Australien ist nicht das einzige Commonwealth-Land, das mit einer Änderung seiner Verfassung liebäugelt. Am 30. November 2021 wurde der Inselstaat Barbados eine Republik, auch in anderen Ländern der Karibik wächst die Kritik am Königshaus.


Menschen versammeln sich für einen Blick auf den Sarg der Queen

LONDON: In Schottland haben sich schon am frühen Sonntagmorgen Menschen an den Straßen versammelt, durch die der Sarg von Königin Elizabeth II. gefahren werden soll. Nahe der Ortschaft Ballater, rund zwölf Kilometer östlich von Schloss Balmoral, sicherten sich bereits um 7.00 Uhr die ersten Familien mit Stühlen und Flaggen einen Platz an der Absperrung, wie die britische Nachrichtenagentur PA berichtete. Der Wagen mit dem Sarg soll vielerorts im Schritttempo fahren, damit die Menschen der Königin die letzte Ehre erweisen können.

Königin Elizabeth war am Donnerstag auf Schloss Balmoral im Alter von 96 Jahren gestorben. Der Sarg sollte um 11.00 Uhr (MESZ) aus dem Schloss zu einem Leichenwagen getragen werden. Der Wagen sollte erst nach Osten bis in die Küstenstadt Aberdeen, dann nach Dundee südwestlich und schließlich in die schottische Hauptstadt Edinburgh gebracht werden. Vorgesehen war eine Fahrzeit von etwa sechs Stunden.


Australien gedenkt Queen mit Feiertag am 22. September

CANBERRA: Australien wird zum Gedenken an die gestorbene britische Königin Elizabeth II.

am 22. September einen nationalen Trauer-Feiertag begehen. Das kündigte Premierminister Anthony Albanese am Sonntag laut australischer Nachrichtenagentur AAP an. Damit solle den Menschen die Möglichkeit gegeben werden, Königin Elizabeth II. die letzte Ehre zu erweisen. Zuvor werde er mit Generalgouverneur David Hurley nach England reisen, um am 19. September am Staatsbegräbnis der Queen teilzunehmen. In ihrer Funktion als Königin von Australien werden britische Königinnen oder Könige in dem Commonwealth-Land vom Generalgouverneur vertreten.


Prinz Edward: Queen überraschte alle mit James-Bond-Clip

LONDON: Der jüngste Sohn der gestorbenen Königin Elizabeth II., Prinz Edward (58), hat den außerordentlichen Sinn für Humor der Monarchin gelobt. So habe sie niemandem vorab erzählt, dass sie an einem Clip mit James-Bond-Darsteller Daniel Craig für die Eröffnung der Olympischen Spiele 2012 in London teilgenommen hatte. In dem Video ist zu sehen, wie James Bond die Queen im Buckingham-Palast abholt, bevor die beiden scheinbar gemeinsam in einem Hubschrauber zum Olympia-Stadion fliegen und mit einem Gleitschirm abspringen.

Zu Beginn des Clips, als Craig am Buckingham-Palast ankommt, habe sich Edward - wie jeder andere auch - die Frage gestellt: Wer wird wohl die Queen spielen? Dass sie es selbst sein würde, habe außer dem Filmteam niemand gewusst, sagte Edward in einer BBC-Dokumentation und fügte hinzu: «Auf jeden, der es sah, hatte es denselben Effekt. Man konnte es einfach nicht glauben.»

Die Queen starb am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf ihrem Landsitz Schloss Balmoral in Schottland.


Regierung: Antigua und Barbuda soll nach Queen-Tod Republik werden

ST. JOHN'S/LONDON: Der karibische Inselstaat Antigua und Barbuda soll nach dem Willen des Regierungschefs zur Republik werden. Bis zu ihrem Tod war Königin Elizabeth II. Staatsoberhaupt der ehemaligen britischen Kolonie. König Charles III. war am Samstag in einer Zeremonie in der Hauptstadt St. John's zwar als neues Staatsoberhaupt bestätigt worden. Doch kurz darauf sagte Premierminister Gaston Browne dem britischen Sender ITV, er wolle innerhalb von drei Jahren eine Volksabstimmung abhalten.

«Das hat nichts mit Respektlosigkeit gegenüber dem Monarchen zu tun», sagte Browne. «Es ist der finale Schritt, um den Kreis der Unabhängigkeit zu vollenden und zu einer wirklich souveränen Nation zu werden.»

Antigua und Barbuda hat knapp 100.000 Einwohner. Der Inselstaat wurde 1981 unabhängig. Er ist einer von 14 weiteren Staaten, in denen der britische Monarch Staatsoberhaupt ist. Im vergangenen Jahr war der Inselstaat Barbados weiter südlich in der Karibik bereits eine Republik geworden. Die bis dahin als Generalgouverneurin und damit Vertreterin der Queen amtierende Sandra Mason wurde Präsidentin.


Öffentlichkeit sieht erstmals Sarg der verstorbenen Königin

LONDON/EDINBURGH: Drei Tage nach dem Tod von Königin Elizabeth II. bekommt die Öffentlichkeit am Sonntag erstmals den Sarg zu sehen. Um 10.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MESZ) wird der Eichensarg bedeckt mit einer königlichen Fahne und einem Blumengebinde von sechs Trägern aus dem Ballsaal auf Schloss Balmoral getragen. Dort war er bislang aufgebahrt, damit die engsten Angehörigen und die Bediensteten des Schlosses Abschied nehmen konnten.

Der Sarg wird dann in einem Leichenwagen langsam in die schottische Hauptstadt Edinburgh gefahren. Für die mit dem Auto eigentlich nur rund zweieinhalb Stunden lange Strecke Richtung Süden werden sechs Stunden veranschlagt. Überall werden am Straßenrand Tausende Trauernde erwartet, die der gestorbenen Monarchin die letzte Ehre erweisen wollen.

Am Sonntagnachmittag gegen 17.00 Uhr (MESZ) sollte der Sarg mit der Monarchin an ihrer Residenz Holyroodhouse in Edinburgh ankommen. Am Montag sollen König Charles III. und seine Geschwister, Prinzessin Anne, Prinz Andrew und Prinz Edward, den Sarg zur St. Giles-Kathedrale begleiten, wo er für 24 Stunden aufgebahrt werden soll. Dort hat dann auch die Öffentlichkeit erstmals die Gelegenheit, am Sarg zu verharren, ehe er nach London geflogen wird.

Im Jahr 1997, vor der Beerdigung von Prinzessin Diana, hatten unzählige Menschen vom Straßenrand aus Blumen auf den vorbeifahrenden Wagen mit dem Sarg geworfen. Er war nach den Trauerfeierlichkeiten in London 120 Kilometer weit zum Landsitz ihrer Familie nach Althorp gebracht worden, wo die Prinzessin ihre letzte Ruhestätte fand.

Der Mann von Königin Elizabeth, Prinz Philip, starb im vergangenen Jahr. Wegen der Corona-Pandemie fanden sämtliche Trauerfeierlichkeiten jedoch auf dem Gelände von Schloss Windsor statt.


Ex-Premiers loben Charles III.: «Ein hervorragender Diplomat»

LONDON: Ehemalige britische Premierminister haben den neuen britischen König, Charles III., in den höchsten Tönen gelobt. David Cameron sagte der BBC in einem Interview, das an diesem Sonntag ausgestrahlt werden soll: «Nach dem, was ich gesehen habe, wird er in diesem Job brillant sein. Brillant im Zuhören, brillant im Stellen von Fragen, im Geben von klugen Empfehlungen und weisem Ratschlag. Dies war wahrscheinlich die längste Lehrzeit in der Geschichte.» Cameron sagte, der neue König sei wie seine Mutter - die gestorbene Queen - ein «hervorragender Diplomat» und werde sich als «sehr würdiger Nachfolger» erweisen, wenn es darum gehe, die britische Regierung im Ausland zu unterstützen.

Tony Blair, ebenfalls ehemaliger Premier, schloss sich dem Lob an: Der König sei gut vorbereitet auf das, was vor ihm liege, schrieb er in der «Sunday Times». Er fühle in diesem Moment der schweren Verantwortung mit König Charles III. «Aber ich glaube auch an ihn.» Durch das Beispiel seiner Mutter gestärkt, sei seine Zuneigung zum Amt eindeutig. «Er ist ein intelligenter, fürsorglicher und guter Mann.» Sein Sinn für den Dienst an seinem Volk und seine Liebe zu ihm würden so tiefgreifend sein wie bei seiner Mutter. «Er ist gut vorbereitet und ich habe keinen Zweifel, dass er der Aufgabe gewachsen ist.»

Charles (73) war am Samstag offiziell zum neuen britischen Staatsoberhaupt ausgerufen worden. Er war bereits mit dem Tod seiner Mutter, Königin Elizabeth II., am Donnerstag automatisch König geworden.

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