Zum Tod von Elizabeth II: Meldungen am Montag

Queen Elizabeth II. verstarb auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral im Alter von 96 Jahren. Foto: epa/Olivier Hoslet
Queen Elizabeth II. verstarb auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral im Alter von 96 Jahren. Foto: epa/Olivier Hoslet

Charles nimmt Beileidsbekundung des schottischen Parlaments entgegen

EDINBURGH: Der neue König Charles III. hat im schottischen Parlament eine Beileidsbekundung zum Tod seiner Mutter Queen Elizabeth II. entgegengenommen. Der Monarch, der von seiner Frau Königin Camilla begleitet wurde, trug bei seinem Besuch am Montag einen traditionellen Kilt. Charles begrüßte zunächst die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon und die Chefs der übrigen Parteien.

Die Gedanken des Parlaments seien in dieser Zeit der Trauer bei der königlichen Familie, sagte Parlamentspräsidentin Alison Johnstone in Edinburgh. «Denn in ihr haben wir tatsächlich eine wahre Freundin und Unterstützerin.» Anschließend schwiegen die Abgeordneten für zwei Minuten im Gedenken an die Königin, die am Donnerstag auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben war.

Charles sagte in seiner Rede im Parlament: «Den Titel des Herzogs von Rothesay und die anderen schottischen Titel, die ich so lange zu tragen die Ehre hatte, gebe ich nun an meinen älteren Sohn William weiter, von dem ich weiß, dass er ebenso stolz sein wird wie ich, die Symbole dieses alten Königreichs zu tragen.» Er trete sein neues Amt mit «Dankbarkeit für alles» an, was Schottland ihm gegeben habe, «mit der Entschlossenheit, stets das Wohlergehen unseres Landes und seines Volkes anzustreben, und mit dem uneingeschränkten Vertrauen auf Ihren guten Willen und Ihren guten Rat, wenn wir diese Aufgabe gemeinsam angehen».


Umfrage im Königreich: Fast jeder Zweite hat wegen Queen geweint

LONDON: Fast jeder zweite Erwachsene in Großbritannien hat einer Umfrage zufolge wegen des Todes der Queen geweint. 44 Prozent der Befragten haben demnach eine Träne verdrückt, wie am Montag das Meinungsforschungsinstitut Yougov mitteilte. Bei Frauen und Menschen über 65 war es demnach mehr als die Hälfte (jeweils 55 Prozent). Deutlich seltener weinten dagegen Wähler der Oppositionspartei Labour (37 Prozent) und Männer (32 Prozent). Unter den Jungen (18 bis 24 Jahre) war es nur jeder Vierte (25 Prozent). Königin Elizabeth II. ist nach 70 Jahren auf dem Thron am Donnerstag mit 96 gestorben.

Gut die Hälfte (52 Prozent) ist laut der Umfrage der Ansicht, dass es richtig war, Sport- und Kulturveranstaltungen aus Respekt zu streichen. Daran hat es allerdings auch heftige Kritik gegeben.

Auf breite Zustimmung trifft die Entscheidung, den Tag des Staatsbegräbnisses (19. September) zum arbeitsfreien Feiertag zu erklären - dies unterstützen 86 Prozent.


Sarg der Queen wird nach London überführt - Charles in Nordirland

LONDON/EDINBURGH/BELFAST: Der Leichnam von Queen Elizabeth II. wird am Dienstag von Schottland in die britische Hauptstadt London überführt. Ein Flugzeug mit dem Sarg soll um 19.00 Uhr (MESZ) vom Flughafen der schottischen Hauptstadt Edinburgh abheben und knapp eine Stunde später landen. Mit an Bord ist Queen-Tochter Prinzessin Anne. Der Sarg wird zum Buckingham-Palast gefahren, wo er über Nacht bleibt. Zuvor haben in Edinburgh die Menschen noch die Möglichkeit, in der St.-Giles-Kathedrale von der Königin Abschied zu nehmen. König Charles III. wird den Sarg nicht in London begrüßen. Der Monarch und seine Ehefrau reisen am Dienstag von Edinburgh nach Nordirland.

In der nordirischen Hauptstadt Belfast besuchen König Charles und Königin Camilla eine Ausstellung über die lange Bindung von Elizabeth II. mit der britischen Provinz im Schloss Hillsborough. Zudem sind Treffen mit dem britischen Nordirland-Minister Chris Heaton-Harris und Chefs der nordirischen Parteien geplant. Im Regionalparlament wird Charles eine Beileidsbekundung entgegennehmen. Später nimmt das Königspaar an einem Gebet in der St.-Anne-Kathedrale teil.


Gedenkgottesdienst in St.-Giles-Kathedrale für gestorbene Queen

EDINBURGH: Mit einem Gedenkgottesdienst in der St.-Giles-Kathedrale in Edinburgh haben Familienangehörige, Politiker und Würdenträger am Montag Abschied von Queen Elizabeth II. genommen. Der Sarg war zuvor in einem von König Charles III. (73) angeführten Leichenzug von der königlichen Residenz in der schottischen Hauptstadt in die etwa einen Kilometer entfernte Kirche gebracht worden.

Neben Charles nahmen auch seine Frau Königin Camilla (75) sowie seine drei Geschwister Prinzessin Anne (72), Prinz Andrew (62) und Prinz Edward (58) an dem Gottesdienst teil. Ebenfalls unter den Trauergästen war Edwards Frau Gräfin Sophie (57) sowie die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon und Großbritanniens Premierministerin Liz Truss.

Der geschlossene und in die royale Standarte gehüllte Sarg wird für rund 24 Stunden in der Kirche aufgebahrt, damit sich auch die Bevölkerung von der Königin verabschieden kann. Auf dem Sarg wurde die schottische Königskrone platziert nebst einem Blumenkranz. Die Queen war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben.


Beifall für Charles und Camilla in Edinburgh

EDINBURGH: Der neue britische König Charles III. und seine Frau, Königin Camilla, sind mit Jubel und Beifall empfangen worden, als sie am Montag mit ihrem Wagen in der Innenstadt von Edinburgh eintrafen. Tausende Menschen hatten sich schon seit den Morgenstunden entlang der zentralen Straße Royal Mile eingefunden, um später den von Charles angeführten Leichenzug mit dem Sarg der gestorbenen Queen zu sehen. Sie klatschten und jubelten, als das Auto mit der royalen Standarte für Schottland an ihnen vorbeifuhr. In seiner Residenz, dem Palace of Holyroodhouse, wurde Charles mit Salutschüssen und der Nationalhymne empfangen.

Der König und weitere Mitglieder der Royal Family wollen später bei der Prozession den Weg von der Residenz zur St.-Giles-Kathedrale zu Fuß zurücklegen. Die Royals nehmen dann an einem Gottesdienst teil. Anschließend haben die Schotten für 24 Stunden die Möglichkeit, in der Kirche von der Queen Abschied zu nehmen.

Die britische Königin Elizabeth II. ist am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben. Das Staatsbegräbnis ist für Montag, den 19. September, angesetzt.


Nationale Schweigeminute für Queen am Tag vor Staatsbegräbnis

LONDON: Die Regierung in London hat die Menschen in Großbritannien zu einer Schweigeminute für die gestorbene Queen am Sonntag (18.9.) aufgerufen. Am Tag vor dem geplanten Staatsbegräbnis sei die Öffentlichkeit dazu eingeladen, «zusammenzukommen und einen nationalen Moment der inneren Einkehr zu begehen, um zu trauern und über das Leben und das Vermächtnis von Queen Elizabeth II. nachzudenken», sagte ein Regierungssprecher am Montag.

Die Schweigeminute um 20.00 Uhr britischer Zeit (21.00 Uhr MESZ) könne alleine zu Hause, mit Freunden und Nachbarn oder bei lokal organisierten Events begangen werden, so der Sprecher weiter.

Er fügte hinzu: «Wir ermutigen örtliche Gruppen, Clubs und andere Organisationen, an diesen Moment der Einkehr teilzunehmen.» Wer sich außerhalb des Landes befinde, solle sich an der Schweigeminute zur entsprechenden Ortszeit beteiligen.


Festnahme nach Protest gegen Monarchie: Frau in Schottland angeklagt

EDINBURGH: Eine junge Frau ist angeklagt worden, nachdem sie während der Ausrufung des neuen Königs Charles III. in Schottland gegen die Monarchie protestiert hatte. Der 22-Jährigen werde Landfriedensbruch vorgeworfen, teilte am Montag ein Sprecher der Police Scotland mit. Nach der Proklamationszeremonie am Samstag wurde Charles am Sonntag unter anderem auch in Schottland als neuer König ausgerufen. Die Frau war während der Verlesung der Proklamation außerhalb der St.-Giles-Kathedrale in der schottischen Hauptstadt Edinburgh festgenommen worden.

Während des Trauerzugs zur Kathedrale am Montag wurde ein 22-jähriger Mann festgenommen, wie die Polizei mitteilte. Auch ihm wird Landfriedensbruch vorgeworfen. In sozialen Netzwerken wurde ein kurzer Clip geteilt, der zeigt, wie ein Mann offenbar die Prozession mit dem Queen-Sarg und König Charles im Gefolge anbrüllt, bevor er weggezogen wird.


Tausende wollen in Edinburgh von der Queen Abschied nehmen

EDINBURGH: Tausende Schottinnen und Schotten sind am Montag nach Edinburgh gekommen, um in der Hauptstadt Abschied von der gestorbenen britischen Königin Elizabeth II. zu nehmen. Mit mehrstündigem Vorlauf sicherten sie sich Plätze an der Royal Mile durch die Altstadt, um am Nachmittag die Prozession mit dem Sarg vorbeiziehen zu sehen. Während am Sonntagabend noch heftiger Dauerregen in Edinburgh niedergegangen war, schien am Montagvormittag die Sonne.

John Burleigh (69) war aus der Nähe von Glasgow im Schottenkilt angereist, gemeinsam mit seiner Frau Heather. Er beschrieb sich als überzeugten Schotten, aber auch als Anhänger der Monarchie und des Vereinigten Königreichs. «In Deutschland habt ihr doch auch Bayern», sagte er der Deutschen Presse-Agentur. «Und Ost und West sind zusammengekommen - «wunderbar».» Er hoffe, dass sich ein solcher Gemeinschaftsgeist auch weiterhin auf der Insel durchsetze.

«Sie war so eine Lady, so würdevoll», schwärmte Eirlys aus Glasgow, die es sich auf einem Klappstuhl bequem gemacht hatte. Ihre Begleiterinnen Amy, Rebecca und Fiona hatten sich in dicke Decken eingekuschelt. Denis Melvin wiederum, ausstaffiert mit schwarzem Schlipps und Union-Jack-Schuhen, harrte zusammen mit seinen beiden Hunden auf dem Boden direkt vor dem Absperrgitter aus, um freie Sicht auf die Prozession am Nachmittag zu haben. Die Queen sei «fantastisch» gewesen, sagte er. Bestimmt werde auch König Charles einen guten Job machen. Er wollte anschließend nach London weiterreisen, um dort in einer Woche dem Staatsbegräbnis beizuwohnen.

Die für den Nachmittag geplante Prozession mit dem Sarg der Queen führt von der königlichen Residenz Palace of Holyroodhouse zur St.-Giles-Kathedrale. Charles will den Sarg auf diesem kurzen Weg zu Fuß begleiten. Anschließend nehmen er und andere Mitglieder der königlichen Familie an einem Gottesdienst in der Kathedrale teil. Die Schotten haben dann für 24 Stunden die Möglichkeit, in der Kirche von der Queen Abschied zu nehmen.


Prinz Harry: Windsor ist ein «einsamer Ort» ohne die Queen

LONDON: Die Bilder sorgten am Wochenende für Aufsehen: Die zerstrittenen Queen-Enkel William und Harry gemeinsam mit ihren Frauen vor Schloss Windsor. Nun wurde ein Video des Auftritts öffentlich, das einen kleinen Einblick in die Gefühlswelt der Royals nach dem Tod der Queen gibt: «Es ist jetzt ein einsamer Ort da oben ohne sie», sagte Harry in dem Clip, den die britische «Sun» am Sonntag veröffentlichte. «Egal, in welchem Raum sie war, man spürte ihre Anwesenheit überall», fügte er hinzu.

Die Brüder schlenderten am Samstag die Auffahrt zu Schloss Windsor herunter und schüttelten ausgiebig Hände. An ihrer Seite ihre Frauen Kate und Meghan.

Queen Elizabeth II. war am Donnerstag gestorben. Am Samstag wurde ihr Sohn Charles III. offiziell als neuer britischer König verkündet. Am kommenden Montag wird die Queen in London beigesetzt.


Tod der Queen: Neuseeland ruft einmaligen Feiertag aus

WELLINGTON: Die neuseeländische Regierung hat nach dem Tod von Königin Elizabeth II. den 26. September zum einmaligen Feiertag erklärt. Genau eine Woche nach dem Staatsbegräbnis der Queen will der Pazifikstaat damit der Monarchin gedenken. In der Kathedrale der Hauptstadt Wellington werde ein Gottesdienst stattfinden, der auch im Fernsehen übertragen werde, kündigte Ministerpräsidentin Jacinda Ardern am Montag an.

Neuseeland ist Teil des Commonwealth. Einen Tag nach den Proklamationszeremonien in London war Charles III. am Sonntag auch in Neuseeland offiziell zum neuen Staatsoberhaupt ernannt worden.

Seit Jahren gibt es - wie auch in anderen Commonwealth-Staaten - Debatten darüber, ob das Land eine Republik werden soll. Zu Spekulationen, dass die Diskussionen nun neu entflammen könnten, sagte Ardern: «Ich glaube, dass Neuseeland mit der Zeit in diese Richtung gehen wird. Ich glaube, es wird wahrscheinlich noch zu meinen Lebzeiten passieren.» Jedoch stehe das Thema auf absehbare Zeit nicht auf der Tagesordnung der Regierung, da es derzeit dringlichere Probleme gebe.


König Charles in Schottland gelandet

LONDON: Der neue König Charles III. ist in Schottland angekommen. Fernsehbilder zeigten, wie eine Maschine mit dem britischen Monarchen und seiner Ehefrau Königin Camilla am Montag auf dem Flughafen der schottischen Hauptstadt Edinburgh landete. Der Jet war knapp eine Stunde zuvor auf Luftwaffenbasis Northolt im Nordwesten von London gestartet.

In Edinburgh will der König am Nachmittag gemeinsam mit anderen Mitgliedern des Königshauses in einem Leichenzug den Sarg seiner Mutter Queen Elizabeth II. von der königlichen Residenz, dem Palace of Holyroodhouse, in die St.-Giles-Kathedrale geleiten. Dort ist anschließend ein Gottesdienst geplant sowie abends eine Totenwache.

Am Dienstagabend wird der Sarg nach London überführt. Charles reist dann nach Nordirland weiter. Die Queen war am Donnerstag im Alter von 96 Jahren auf ihrem schottischen Landsitz Schloss Balmoral gestorben.


Charles III. und Camilla wohnen vorerst weiter in Clarence House

LONDON: König Charles III. und seine Frau Königin Camilla bleiben vorerst in ihrer langjährigen Residenz Clarence House wohnen. Grund: Im Buckingham Palace würden derzeit noch größere Renovierungsarbeiten vorgenommen, berichtete die britische Nachrichtenagentur PA am Montag. Charles war als Thronfolger 2003 in das 1825 erbaute Clarence House eingezogen, das Teil des königlichen St. James Palace ist. Das Paar liebt das Gebäude Berichten zufolge sehr und hatte es nach dem Einzug nach seinen Wünschen umgestalten lassen. Wann die 2020 begonnenen Bauarbeiten am Buckingham Palace abgeschlossen sein werden, ist noch unklar.

Der Palast im Stadtbezirk City of Westminster ist die offizielle Residenz britischer Monarchen. Das riesige Gebäude, eine der wichtigsten Touristenattraktionen Londons, verfügt über 775 Zimmer, darunter 19 Staatsräume, 52 Schlafzimmer für die königliche Familie und Gäste, sowie 78 Badezimmer und 92 Büros. Seit dem Tod von Königin Elizabeth II. am vergangenen Donnerstag ist vor den Palasttoren ein riesiges Blumenmeer zu sehen.

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