Alina Levshin mischt «Die Spezialisten» auf

Die Neue im Team

Schauspielerin bei der Show des Labels
Schauspielerin bei der Show des Labels "Odeeh" im Haus der Berliner Festspiele. Foto: Britta Pedersen/Zb/dpa

BERLIN (dpa) - «Die Spezialisten» lösen Fälle, an denen andere längst verzweifelt sind. Neu im Team ist Alina Levshin als ziemlich eigenwillige Rechtsmedizinerin Dr. Julia Löwe. Fachlich hat sie viel drauf, aber die Kollegen sind alles andere als begeistert.

«Die Spezialisten» sind ein eingespieltes Team im Landeskriminalamt Berlin. Und eine der etablierten Serien im Vorabendprogramm des ZDF. Die Mitglieder der Interdisziplinären Ermittlungskommission (IEK) sind zuständig für schwierige Fälle mit langer Vergangenheit und dem «Aktenzeichen XY... ungelöst». Bisher war Dr. Katrin Stoll (Valerie Nehberg) die Rechtsmedizinerin im «Spezialisten»-Team. Aber nachdem ihr dringend eine Auszeit ans Herz gelegt wurde, kommt nun eine Neue von der Charité: Dr. Julia Löwe, gespielt von Alina Levshin (34).

Die Folge der 2016 gestarteten Krimiserie, in der sie am Mittwoch, (23. Januar, 19.25 Uhr) zum ersten Mal zu sehen ist, heißt «Wut». Regie führt wie üblich Kai Meyer-Ricks, das Drehbuch ist von Kai Gero Lenke. Der Titel passt in vieler Hinsicht. Mit einer Mischung aus Wut und Entgeisterung reagiert Hauptkommissar Henrik Mertens (Matthias Weidenhöfer) auf die Ankündigung seiner Chefin Dr. Dorothea Lehberger (Katy Karrenbauer), dass ausgerechnet Julia Löwe die geschätzte langjährige Kollegin Katrin Stoll ersetzen soll.

Denn Löwe eilt der Ruf voraus, als Rechtsmedizinerin genial zu sein, aber etwas gestört in ihrer Sozialkompetenz. Ins LKA versetzt wird sie, weil sie Teamarbeit lernen soll - nachdem sie in der Charité im Streit einem Kollegen den Mittelfinger gebrochen hatte. «Ich kann nicht gut mit Menschen», sagt sie. «Ich mag sie nicht, und das beruht auf Gegenseitigkeit.» Löwe hat mit 16 angefangen zu studieren, ihre Promotion galt als wissenschaftliche Sensation - und ihr wichtigstes Hobby ist das Präparieren von Tieren wie Eichhörnchen.

Alina Levshin («Im Angesicht des Verbrechens», «Die Kriegerin») spielt sie als weibliche Variante von Mr. Spock: unterkühlt und voller hilflosem Erstaunen gegenüber den Regungen ihrer Mitmenschen. «Sie war eben Einzelkind und war adoptiert. Das sind schon mal keine Supervoraussetzungen dafür, dass sie der Typ Entertainerin wird», sagt Levshin über ihre Rollenfigur. «Sie ist leistungsorientiert, effektiv, sehr schnell und auch sehr klug. Aber das Zwischenmenschliche fehlt ihr und sie muss im Erwachsenenleben nun nachholen lernen, was es heißt, Empathie zu empfinden.»

Dass Julia Löwe einiges drauf hat, zeigt sie gleich in ihrem ersten Fall. Da geht es um den Polizisten David Kreis (Philipp Denzel), der bei den Demos zum 1. Mai 2009 der Wut der Demonstranten in Berlin-Kreuzberg ausgesetzt wird. Danach ist er verschwunden. Fast zehn Jahre später wird das Skelett einer männlichen Leiche entdeckt - mit einem Ehering an einem der Finger - der darauf hindeutet, dass er David Kreis gehört hat. Und Julia Löwe findet schnell heraus, dass er mit einer Art Bolzenschussgerät getötet wurde.

Das Team weiß auch bald, dass Kreis Probleme hatte, seine Wut zu kontrollieren und seine Frau immer wieder brutal misshandelt hat. Aber war sie seine Mörderin? Wut gegenüber Männern, die Frauen schlagen, haben auch noch andere. Am Schluss ist es vor allem Julia Löwe zu verdanken, dass der Fall nach so vielen Jahren doch noch aufgeklärt wird. Und dabei beweist sie nicht nur ihre Qualitäten als Rechtsmedizinerin.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.