«Das Quartett» nimmt die Ermittlungen auf

Linus Roth (Anton Spieker, l-r), Pia Walther (Annika Blendl), Maike Riem (Anja Kling) und Christoph Hofherr (Shenja Lacher) in einer Szene des Films «Das Quartett». Foto: Oliver Vaccaro/Zdf/dpa
Linus Roth (Anton Spieker, l-r), Pia Walther (Annika Blendl), Maike Riem (Anja Kling) und Christoph Hofherr (Shenja Lacher) in einer Szene des Films «Das Quartett». Foto: Oliver Vaccaro/Zdf/dpa

LEIPZIG (dpa) - Noch ein Krimi? Ja, aber ein etwas anderer. Er spielt in Leipzig. Im Mittelpunkt steht kein einsamer Ermittler-Wolf, sondern ein Quartett. Im ersten Fall gibt es einen Toten und viele Verdächtige.

Die Mordkommission K14 in Leipzig ist ein eingeschworenes Team. Zwei Frauen und zwei Männer, ganz unterschiedliche Charaktere, die sich optimal ergänzen. «Das Quartett» werden sie genannt. Sie sind noch ganz neu auf der Bühne der deutschen TV-Ermittler: Am Samstag (12. Oktober, 20.15 Uhr) lösen sie im ZDF ihren ersten Fall: «Der lange Schatten des Todes». Es ist ein Krimi, bei dem manches etwas anders ist als gewohnt.

Der Auftakt ist eher klassisch: Da wird am Ufer des Leipziger Elsterbeckens eine Leiche entdeckt. Der Tote heißt Franko Bleich. Er wurde erdrosselt. Das Quartett nimmt die Ermittlungen auf. Da ist zum einen Anja Kling in der Rolle der selbstbewussten, coolen und klugen Maike Riem, Leiterin der Mordkommission. Hauptkommissarin Pia Walter (Annika Blendl) ist genauso hartnäckig, aber leicht reizbar und zieht schon mal etwas schneller die Dienstwaffe.

Hauptkommissar Christoph Hofherr (Shenja Lacher) spricht nicht nur fließend Russisch, sondern kann sich in Tatverdächtige auch gut einfühlen. Sein Kollege Linus Roth (Anton Spieker) ist eher der Mr. Spock des Teams, der logikfixierte Wissenschaftsfan, der am Tatort 3D-Fotos macht und in seinem Labor Spuren analysiert, die andere nicht weiterbringen würden.

Deutlich mehr Hightech als in TV-Kommissariaten üblich ist bei den Leipziger Ermittlern Alltag: «"Das Quartett" zeichnet sich durch zwei Dinge aus: Erstens arbeiten wir mit ganz moderner Technik, mit Virtual-Reality-Brillen. Die benutzen wir am Tatort, den wir so immer wieder frisch begehen können», erklärt Anja Kling. «Es gibt spezielle Kameras, die jeden Winkel aufnehmen, so dass man noch viel später Dinge entdeckt, die man am ersten Tag vielleicht übersehen hat.»

Und was noch anders ist: «Wir zeichnen uns aus, weil wir vier Kommissare total normale Menschen und auch gar nicht im Vordergrund stehen», sagt Kling. «Jeder hat seine eigene Art, aber wir müssen keine schrägen Vögel sein, die nochmal schräger sind als die aus einem anderen Krimi. Und das empfinde ich als ganz angenehm.»

Es gebe beim Quartett auch keine Hauptfigur: «Ich bin zwar die Chefin des K14, aber wir ermitteln zusammen», erklärt Kling das Konzept. «Ich kannte die drei Kollegen vorher nicht persönlich - so gab es ein gewisses Restrisiko, ob wir miteinander auskommen. Und ich bin sehr froh, jetzt sagen zu können, dass wir das tollste Quartett dieser Welt sind. Wir vier verstehen uns einfach blendend.»

Im ersten Fall (Regie: Vivian Naefe) nach dem Drehbuch von Friedrich Ani und Ina Jung ist das auch nötig. Denn Verdächtige gibt es mehr als genug. Da sind zum einen mehrere Männer aus Falko Bleichs Nachbarschaft. Da sind seine Frau Paula (Kirsten Block), die immer noch darunter leidet, dass er sich von ihr getrennt hat und seine neue Partnerin Esther (Anneke Kim Sarnau), die vielleicht nur an seinem Geld interessiert ist.

Und da ist Jana Grimm (Nadja Bobyleva), eine psychisch angeschlagene Frau, die den Tod ihrer Tochter Marie nicht verkraftet hat - das Mädchen ist von einem Auto überfahren worden, am Steuer saß Falko Bleich. Es ist also verwickelt - und auf den Mörder dürften die wenigsten Zuschauer vor der Schlussszene kommen.

Im ersten Fall gibt es schon einiges über die Ermittler zu erfahren: Dass Maike Riem gerne in ein Hamam geht, um nach den Mordermittlungen zu entspannen zum Beispiel, dass Pia Walther einen Hund namens Theo hat und ihr Partner unerwartet gestorben ist und dass Oberkommissar Hofherr oft mit seinem Beruf hadert angesichts der Grausamkeiten, mit denen er bei den Ermittlungen konfrontiert ist.

Da steckt noch einiges drin. Und eigentlich ist klar, dass das ZDF mehr daraus machen will. Den Drehstart für den zweiten Fall gab es kürzlich.

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