Wolf in der Schweiz getötet

Freiwillige Helfer des Vereins Oppal helfen Bauern und Schäfern nachts, Schafe vor dem Wolf zu schützen. Foto: epa/Jean-christophe Bott
Freiwillige Helfer des Vereins Oppal helfen Bauern und Schäfern nachts, Schafe vor dem Wolf zu schützen. Foto: epa/Jean-christophe Bott

SITTEN: Wildhüter haben in der Schweiz einen Wolf getötet, der zuvor zahlreiche Schafe gerissen hatte. Das teilte der Kanton Wallis am Dienstag mit. Den Angriffen des Wolfs seien in wenigen Wochen insgesamt mehr als zehn Schafe zum Opfer gefallen, damit sei die Voraussetzung für einen Abschuss gegeben gewesen. Seit 2006 habe die Walliser Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere bei elf erteilten Abschussbewilligungen fünf Wölfe erlegt. Auch andere Kantone haben Anträge auf den Abschuss eines oder mehrerer Wölfe gestellt. Anlass sind unter anderem bestätigte Angriffe auf Rinder.

In Österreich, wo zwischen 30 und 40 Wölfe leben sollen, ist unterdessen die Diskussion über den Umgang mit den Raubtieren neu entbrannt. Das Bundesland Salzburg will den Abschuss von sogenannten Problemwölfen erleichtern. Mehr als 200 Schafe sind in dieser Saison bisher auf den Almen von Wölfen getötet worden. Besorgte Almbauern haben ihre Tiere ins Tal getrieben. Naturschützer protestieren gegen eine Aufweichung der Regeln für den EU-weit streng geschützten Wolf.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Thomas Knauer 05.08.21 13:10
Herr Seefeldt, wenn die Gesellschaft sich dazu entschließt den Wolf wieder in seinem ehemaligen Habitat leben zu lassen dann soll sie auch für alle Folgekosten aufkommen, d.h. dann muss alles was im Zusammenhang mit dem Wolf steht aus Steuermitteln beglichen werden. Ein Abwälzen der Kosten allein auf wenige ist nicht hinzunehmen.
Mir ist durchaus bewusst das es sich beim Menschen um ein Säugetier handelt, würde aber im Umgang mit diesem einen Unterschied zu anderen Beutegreifern machen :)
Thomas Knauer 04.08.21 19:50
Herr Hauck sichere Zäune werden nicht zu 100% gefördert, weder durch den Nationalstaat noch die EU.
Gibt auch viele Weiden die nicht gesichert werden können da Wege hindurchführen. Die Arbeit der Sicherung wird auch nicht erstattet.
Der Vergleich zwischen Hühnergehege und Schaf oder Rinderweide hinkt allein schon wegen der Größe.
Entweder die Halter werden nach einem Riss mit dem zu erzielenden Marktpreis entschädigt oder wie mir bekannt aus eigenem ansehen ist, es kommt zum Auslegen von Giftködern oder Abschuss ohne Kontrolle.
Jens Hauck 03.08.21 23:16
Sichere Zäune sind das A & O
Bei allem Verständnis für den Ärger, den Schafzüchter nach einem solchen Riss durchmachen: Es ist Bestandteil der modernen Haustierhaltung, seine Tiere gegenüber Wölfen, Bären, Luchsen oder wilden Hunden zu schützen. Nichts anderes macht ein Besitzer von Hühnern: Er sichert sich ab und schließt sie abends im Stall ein. Ein Zaun mit Lappen, elektrischen Litzen und Untergrabschutz wird heute zu 100% von der EU gefördert. Abschuss von ,,Problemwölfen" führt hingegen zur erneuten Ausrottung, schließlich kann der Wolf nicht wissen, welche Tiere er jagen darf und welche nicht.