Winterfeeling in Chiang Mai

Die besten Ausflugtipps im Norden zur kühlen Jahreszeit

Winterzeit in Chiang Mai. Foto: Peera/Adobe Stock
Winterzeit in Chiang Mai. Foto: Peera/Adobe Stock

CHIANG MAI: In Chiang Mai im Norden Thailands ist der Winter eingekehrt. Im Januar strömen Touristen in die Berge, um die niedrigen Temperaturen und prächtigen Blumengärten der Provinz zu erleben. Die malerischen Berglandschaften, lebhaften Märkte und urigen Cafés machen die Region zu einem begehrten Reiseziel. Traditionelle Bergdörfer gewähren Einblicke in das lokale Leben, während die entspannte Atmosphäre der heißen Quellen Erholung verspricht.

Die kühle Jahreszeit hält Einzug im Norden, wenn dieses Jahr auch verspätet, wird sie umso mehr herbeigesehnt von den Bewohnern und Touristen. Dann kommen die Stiefel zum Einsatz, die das ganze Jahr im Schrank standen, warme Kleider und Jacken werden ausgepackt und am späteren Abend werden die Mützen aufgesetzt und auch die Hunde und Katzen bekommen Mäntelchen angezogen. Die kalte Jahreszeit ist die Zeit für Märkte, für Restaurants mit üppigen Blumenbeeten, für Besuche bei den heißen Quellen, botanischen Gärten und den Dickhäutern des Landes. Man fährt aus der Stadt hinaus und unternimmt Ausflüge.

Im Galore Restaurant am Fuße des Doi Suthep blühen die Winterblumen um die Wette, Hier isst man gepflegtes Thai Food an einem See mit Blick in die Berge. Foto: Wohlfart
Im Galore Restaurant am Fuße des Doi Suthep blühen die Winterblumen um die Wette, Hier isst man gepflegtes Thai Food an einem See mit Blick in die Berge. Foto: Wohlfart

Unsere Autorin lebt seit vielen Jahren in der Nordprovinz und hat die besten Ideen für eine abwechslungsreiche Zeit in Chiang Mai für unsere Leser zusammengetragen.

Blühen was das Zeug hält

Ein Besuch des Kamtiang Flower Markets ist um diese Jahreszeit der Hit. Hier blüht es, was das Zeug hält. Christsterne stehen an den Ständen und zeigen ihre roten Blüten, Sulfinen in alle Farben hängen an Blumenampeln vor den Ständen. Gerbera strecken dem Besucher ihre Blüten entgegen und auch Helikonen, Orchideen, Lotus und Seerosen stehen in voller Blüte. In Pan Mai Café stärkt man sich bei Kaffee und Kuchen oder auch etwas Herzhaftem. Auch der Buang Had Park am Stadtgraben mit seinen künstlichen Tümpeln und Brückchen, dem Outdoor Fitness und den schön angelegten Rabatten zeigt sich von seiner schönsten Seite. Wer noch nicht genug von der Blütenpracht hat, der kann dem Tweechol Botanical Garden einen Besuch abstatten. Vor den Toren Doi Sakets liegt der Park, der sich über 300 Rai erstreckt und in privater Hand ist. Erotische Gartenkunst gibt es bei Khun Katai im Erotic Garden in Mae Rim zu sehen. Reservierungen empfohlen. Ein sehr blumiges Café ist das Nature Talk Café, ein Geheimtipp in Sansai. Auch im Galore Restaurant am Fuße des Doi Suthep blühen die Blumen am Hang um die Wette.

Shopping-Paradies: Jeden Sonntag geht es auf der Walking Street in der Ratchadmoen Road hoch und her. Foto: Wohlfart
Shopping-Paradies: Jeden Sonntag geht es auf der Walking Street in der Ratchadmoen Road hoch und her. Foto: Wohlfart

„Shop till you drop!“

Auf den Märkten der Stadt kann man sich ganz dem Sehen und gesehen werden hingeben. Der Sonntagsmarkt auf der ca. 2 km langen Ratchadmoen Road bietet Kleidung, Kunsthandwerk und hübsche Souvenirs. Die Tempel entlang der Straße verwandeln sich in Food Courts und es dampft und duftet aus den Garküchen. Der Samstags-Markt an der Wualai Road ist nicht ganz so busy, hier findet man oft mehr Einheimische als Touristen. Wer nicht an einem der vielen Stände essen möchte, kann einen Abstecher ins Tulou machen, ein chinesisches Restaurant, das im Stil eines Tulou-Hauses gebaut ist. Sonntags findet am Morgen der JJ Markt in der Nähe vom Kamtiang Markt statt. Hier gibt es eine große Auswahl an Bio-Waren, Obst und Artisan-Produkten. Und auch Kunsthandwerk fehlt nicht. Samstags und Sonntags-Nachmittag findet in San Kamphaeg der Cham Chai Markt mit seinen auffallend schön dekorierten Buden und den vielen Handarbeitsständen statt. Das Baan Meena Restaurant mittendrin ist eine Oase der Ruhe, hier dreht sich alles um Reis.

Kaufen und probieren: Im Samoeng-Tal gibt es vor schöner Bergkulisse Erdbeerfelder so weit das Auge reicht. Foto: Wohlfart
Kaufen und probieren: Im Samoeng-Tal gibt es vor schöner Bergkulisse Erdbeerfelder so weit das Auge reicht. Foto: Wohlfart

Baden in heißen Quellen

Das kühle Wetter macht auch Lust, eine der heißen Quellen in der Umgebung zu besuchen. Die schönste ist die in San Kamphaeng. In einem großen Park läuft das Wasser der Quelle und ist runter gekühlt, so dass man seine Füsse ins warme schwefelige Nass tauchen kann. Man bestellt sich an einem der vielen Stände einen Som Tam (scharfer Papaya-Salat) und füllt derweil Wachtel- oder Hühnereier in Bambuskörbchen und lässt diese an Stangen in die heiße Quelle hinab, und sie sind in wenigen Minuten genussfertig. Auch gibt es ein Schwimmbad, in dem man sich ins warme Wasser gleiten lassen kann und private Badekabinen mit Badewannen. Natürlich fehlt es auch an Massage-Parlours nicht und so kann man hier gut und gerne den ganzen Tag verbringen. Eintritt 100 Baht. Eine weitere heiße Quelle befindet sich in den Bergen von Doi Saket, die Doi Saket Hot Spring. Man trifft fast nie auf Touris­ten. Auch hier gibt es kleine Badehäuser und ein großes Becken zum Baden sowie der Verlauf der herabgekühlten Quelle zum Füsse rein halten. Und natürlich kann man auch hier Eier kochen. Eine Handvoll Garküchen bieten einfache Thai-Gerichte an.

Im Elefantencamp des Deutschen Bodo Förster können die Besucher die majestätische Ruhe der Tiere erleben. Foto: Rüegsegger
Im Elefantencamp des Deutschen Bodo Förster können die Besucher die majestätische Ruhe der Tiere erleben. Foto: Rüegsegger

Wasserfälle nach der Regenzeit

Wem heisse Quellen zu stinkig und zu warm sind, der kann im „Sticky Falls“, dem Namtok Bua Thong Nam, baden gehen. Hier kann man an Seilen den Wasserfall hinauflaufen und in den flachen Becken baden. Ein bisschen weiter nördlich, Richtung Mae Taeng, kann man dann auf dem Mountain Float, einem schwimmenden Resort, übernachten oder auch einfach nur zum Essen gehen. Ein sehr schön gelegenes Resort in den Reisfeldern ist das Phusanfah Resort, auch hier ein gutes Restaurant.

Mit Elefanten auf Du und Du

Ein Wasserfallbesuch darf auf keinen Fall fehlen! Foto: Wohlfart
Ein Wasserfallbesuch darf auf keinen Fall fehlen! Foto: Wohlfart

Chiang Mai steht ganz im Zeichen des Nationaltieres des Königreiches. In keinem anderen Teil des Landes gibt es so viele Elefantencamps wie hier. Auch das Elefanten-Spital liegt im Norden in der Provinz Lampang. Wer auf Tuchfühlung mit den Dickhäutern gehen will, dem empfehlen wir einen Besuch bei Elefanten-Bodo – ein eindrückliches Erlebnis, das uns die sanften Riesen näherbringt. Sehr interessant ist auch das Projekt der Elephant Parade. Künstler stellen Elefanten-Repliken her und die man in verschiedenen Größen erstehen kann. Workshops zum Selbermalen gibt es ebenso wie eine Führung durch die Fabrik. So viele Elefanten – und was macht man mit den Exkrementen? Die Antwort kommt vom Elephant Poopoo Paper Park: Man macht Papier aus Elefanten-Dung. Und man kann selbst Hand anlegen. Von Mae Rim findet das Papier Einzug in viele Läden weltweit in Form von Postkarten oder Notizbüchern.

Eine Kurve nach der anderen

Von Chiang Mai aus lässt sich mit dem eigenen Auto oder Scooter die „Samoeng Loop“ leicht als Tagestour fahren. Man biegt in Mae Rim ab und folgt dem Verlauf der Straße 1096. Vorbei am X-Center, hier kann man Bungee-Springen, das Center wird von der neuseeländischen Bungee-Legende Ian Rauner geleitet. Weiter entlang des Flusses, führt die Straße an Orchideen-Farmen vorbei, hübsche Restaurants und Cafés reihen sich hier aneinander. Die Straße steigt stetig an, führt vorbei am Queen Sirikit Botanical Garden nach Mon Chaem, einem schönen Aussichtspunkt mitten im Royal Project mit kleinem Restaurant und Café. Dann führt sie in das abgelegene Erdbeerdorf Samoeng, so ziemlich am Ende der Welt. Erdbeerliebhaber aufgepasst – jetzt ist die Saison! Die kleinen roten Perlen hängen an den Stauden, man kann sich so richtig sattessen an den edlen Früchtchen. Von Samoeng aus, dem beschaulichen Dörfchen mit seiner Handvoll Garküchen und ein paar Übernachtungsmöglichkeiten, nimmt man für den Rückweg die Straße 1296 und fährt wieder Richtung Chiang Mai. Die Straße schlängelt sich durch den Dschungel mit vielen Kurven und endet dann in Hang Dong. Am Ende der Straße liegt linkerhand das Origin Café, ein sehr nettes Restaurant, das Schweizer Spezialitäten anbietet, Käsefondue, Raclette sowie Fondue Chinoise und Bourguignon.


Mehr über den Norden Thailands und Chiang Mai finden Sie in dem Buch unserer Autorin. Thailand der Norden, aus dem Michael Müller Verlag. Erhältlich für 1.100 Baht im Online-Shop DER FARANG

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