NARA: Einst übten sich Japans Samurai-Krieger im Bogenschießen zu Pferde und huldigten so den Shinto-Göttern. Einen Eindruck von der hohen Kunst des «Yabusame», wie diese traditionelle Form des japanischen Bogenschießens in der Landessprache heißt, konnten die Besucher des diesjährigen «Naratawaramoto Yabusame Festivals» in der Präfektur Nara gewinnen. Etwa 4500 Zuschauer bewunderten im historischen Park der Karako-Kagi-Ruinen, wie in prächtigem Samurai-Gewand gekleidete Reiter in vollem Galopp ihre Pfeile auf Holzziele schossen, wie die Zeitung «Nara Shimbun» am Montag berichtete. Die Schützen galoppierten eine rund 270 Meter langen Bahn entlang, wobei sie ihr Pferd hauptsächlich mit ihren Knien lenkten, da sie beide Hände zum Bogenspannen benötigen.
Das Ritual des Yabusame wird heutzutage in der Regel bei heiligen Shinto-Schreinen anlässlich von Zeremonien oder auch zur Unterhaltung ausländischer Staatsgäste abgehalten. In Tawaramoto in der Präfektur Nara wurde die alte Kriegerkunst 2019 anlässlich des 20. Jahrestags der Ausweisung der Karako-Kagi-Ruinen als nationale historische Stätte nach Jahrhunderten wiederbelebt, wie die Zeitung berichtete. Wegen der Corona-Pandemie musste das Fest zwei Jahre lang pausieren.