Waldschutz bei Lemke-Reise im Fokus

Umweltministerin Steffi Lemke in Berlin. Foto: epa/Andreas Gora
Umweltministerin Steffi Lemke in Berlin. Foto: epa/Andreas Gora

NEU DELHI: Bundesumweltministerin Steffi Lemke hat bei ihrem Indien-Besuch den Waldschutz in den Fokus gerückt. «Ein gesunder Wald ist ein natürlicher Helfer gegen die weltweite Klimakrise und gegen das Artenaussterben», sagte die Grünen-Politikerin bei einem Besuch in Indien am Donnerstag in der Metropolregion Chennai. Und: «Da in Indien viele Menschen von und mit dem Wald leben, schafft ein konsequenter Waldschutz auch ökonomische Perspektiven, gerade für die ländliche Bevölkerung vor Ort.»

Im Vorfeld des Besuches hieß es von Lemke, schätzungsweise 43 Prozent der indischen Wälder seien degradiert. Ihr Ministerium werde daher 17,5 Millionen Euro aus Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative für ein Waldschutzprojekt zur Verfügung stellen. Das Geld soll zur Wiederaufforstung und Renaturierung von Wäldern verwendet werden.

Die deutschen Mittel sollen konkret in vier indischen Bundesstaaten zur Wiederherstellung von 400.000 Hektar Wald- und Waldlandschaften genutzt werden. Das Vorhaben trage auch durch verbessertes Monitoring und übertragbare Modelle zu den indischen Klimazielen bei und unterstütze den Ausbau einer zusätzlichen natürlichen Senke von 2,5 bis 3 Milliarden Tonnen CO2.

Indien liegt bei den weltweiten Treibhausgas-Emissionen an vierter Stelle - nach den USA, China und der EU. Pro Kopf gerechnet verbraucht ein Inder aber viel weniger Energie als ein Deutscher. Viele Inder haben noch nicht genügend Zugang zu Strom. So nimmt der Strombedarf des Landes weiter zu. Dabei setzt Indien zunehmend auf erneuerbare Energien im Strommix, aber auch auf mehr Kohle und Ölimporte aus Russland.

Indien hat derzeit den Vorsitz der G20-Runde der führenden Industrie- und Schwellenländer, deren Hauptgipfel im September in der Hauptstadt Neu Delhi stattfindet. Lemke führt aktuell in dem Land bilaterale Gespräche und will am Freitag an einem Treffen der G20-Umwelt- und Klimaminister teilnehmen.

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