Vom rosa Gummibärchen zum knopfaugigen Koalakind

Zoo Duisburg

Ein Koala-Jungtier sitzt bei seiner Mutter Yiribana im Zoo Duisburg. Foto: Zoo Duisburg
Ein Koala-Jungtier sitzt bei seiner Mutter Yiribana im Zoo Duisburg. Foto: Zoo Duisburg

DUISBURG: Tierpfleger Mario Chindemi filmte vor neun Monaten im Duisburger Zoo die Geburt eines Koala-Babys - nun hat das noch namenlose Jungtier den schützenden Beutel von Koala-Mama Eora verlassen. Das graue Fellknäuel mit den großen Knopfaugen erkunde bereits auf eigene Faust die Umgebung und präsentiere sich den Besuchern, teilte der Zoo am Freitag mit. «Die junge Dame wächst, ist munter und knabbert bereits am Eukalyptus», sagte Chindemi, der sich noch gut an die Geburt des Winzlings erinnert.

«Rosa, völlig haarlos und nicht größer als ein Gummibärchen» sei der Koala-Nachwuchs gewesen, als er nach gerade einmal 32 Tagen Tragzeit das Licht der Welt erblickte. «Das war ein sehr bewegender Moment für mich», so der Revierleiter. Eora habe ungewöhnliche Laute gemacht - und als Chindemi eintraf, zückte er sofort das Handy, um die Geburt festzuhalten. Mittlerweile sei aus dem Winzling ein flauschiges Koala-Kind geworden, das zudem bald einen Spielkameraden hat. Denn auch Koala-Dame Yiribana hat ein Baby im Beutel. Immer häufiger wage sich das kleine Männchen heraus und erklimme den Rücken der Mama.

Der Duisburger Zoo gilt nach eigenem Bekunden wegen seiner Zuchterfolge europaweit als Kompetenzzentrum für Koala-Haltung. Bald sollen auch Namen für die zwei jüngsten Mitglieder der Koala-Familie gefunden sein, die der Duisburger Tradition folgend aus der Sprache der australischen Ureinwohner abgeleitet werden.

Die Weltnaturschutzunion IUCN führt Koalas auf der Internationalen Roten Liste als «gefährdet». Lebensraumverlust und verheerende Waldbrände setzten dem Bestand in Australien zu, hieß es. Von Duisburg aus koordiniert Kerstin Ternes die europaweite Zucht der Tiere im Rahmen des Europäischen Ex-Situ-Programms (EEP). «Das ist eine Art Singlebörse für Zootiere und dafür da, genetisch geeignete Partner zu finden und diese zusammen zu führen», erläuterte Ternes.

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