Formel-1-Streckenarchitekt Tilke über Hanoi: «Schmerzt unheimlich»

Archivfoto: epa/Michael Dodge
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AACHEN: Formel-1-Streckenarchitekt Hermann Tilke bedauert die ausgefallene Premiere des Grand Prix von Vietnam an diesem Wochenende. «Das schmerzt unheimlich, denn daran arbeiten viele Leute von uns. Wir haben sogar noch immer Ingenieure und Architekten vor Ort, die den Abbau machen. Darin steckt seit fast anderthalb Jahren so viel Herzblut, auch weil bei einem Bau nicht immer alles reibungslos läuft», sagte Tilke (64) der Deutschen Presse-Agentur im Interview.

Der Diplom-Bauingenieur hat auch den neuen Stadtkurs in Hanoi für die Motorsport-Königsklasse entworfen. Wegen der Coronavirus-Krise wurde die Premiere aber verschoben. Insgesamt wurden die ersten acht Rennen des eigentlich 22 Grand Prix umfassenden Formel-1-Kalenders gestrichen. «Es schmerzt sehr, dass dieser krönende Abschluss fehlt. Wenn das erste Auto beim ersten Freien Training auf die Strecke fährt und das Rennen am Sonntag gestartet wird, sind das immer Highlights», sagte Tilke, der mit seinem Büro alleine 19 Formel-1-Kurse entweder komplett selber gebaut oder maßgeblich mitgestaltet hat.

Insgesamt handelt es sich sogar um 92 Rennstrecken. «Bauen ist immer für eine kleine Ewigkeit bestimmt, ob es ein Einfamilienhaus oder eine Rennstrecke ist», sagte Tilke, der einst mit Ausbesserungen am Nürburgring anfing.


Vettels Antrieb: Glücklich sein ist der Schlüssel

BERLIN: Geld ist für Sebastian Vettel nicht der ausschlaggebende Antrieb in den Verhandlungen mit Ferrari über einen möglichen neuen Formel-1-Vertrag. Der 32 Jahre alte gebürtige Heppenheimer sagte in einem Interview dem Fachmagazin «Autosport» (Donnerstag): «Ich denke, wirklich wichtig ist, dass du glücklich bist, das ist der Schlüssel.»

Vettels Vertrag mit der Scuderia endet nach der Saison in diesem Jahr, die allerdings durch die Coronavirus-Pandemie noch gar nicht begonnen hat. Teamchef Mattia Binotto hatte im Februar gesagt, dass man sich bei dem Vertragsthema bald einigen werde.

Später machte der Teamchef des italienischen Teams allerdings auch deutlich, dass es auf Vettels Leistung ankommen würde. Der viermalige Weltmeister fährt seit einschließlich 2015 für Ferrari, nach seinen WM-Triumphen mit Red Bull gelang dem gebürtigen Heppenheimer mit den Italienern aber bisher kein weiterer Titel.

«Wenn Geld dein Antrieb ist, kann dich das sehr weit bringen und sehr erfolgreich machen», meinte Vettel. Die Frage sei nur, ob die Menschen auch ein Gefühl dafür hätten, wenn es genug sei.

An ein Karriereende denkt Vettel, dessen zehn Jahre jüngerer Teamkollege Charles Leclerc noch Ende 2019 eine vorzeitige Vertragsverlängerung bis 2024 bekommen hatte, noch nicht. Das betonte der dreifache Familienvater mit Wahlwohnsitz in der Schweiz bereits mehrfach.

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