«Verstopfte Städte»

Australien will weniger Einwanderer aufnehmen

Foto: epa/Mick Tsikas
Foto: epa/Mick Tsikas

SYDNEY (dpa) - Wegen voller Städte wird Australien «voraussichtlich» die Einwanderung weiter begrenzen. Seine Regierung werde versuchen, die Obergrenze von derzeit 190.000 dauerhaften Einwanderern jährlich um 30.000 zu verringern, sagte Premierminister Scott Morrison am Montagabend (Ortszeit) in Sydney. Die größten Städte Sydney und Melbourne seien Opfer «unseres Erfolgs», sagte Morrison. Straßen seien verstopft, Busse, Züge und Schulen seien voll.

«In Sydney waren Einwanderer für etwa 70 Prozent des Bevölkerungswachstums des vergangenen Jahres verantwortlich. Das Bevölkerungswachstum hat eine entscheidende Rolle bei unserem wirtschaftlichen Erfolg gespielt», sagte Morrison. Er wisse aber auch um die Sorgen der Australier in den größten Städten. «Sie sagen genug, genug, genug.»

In den zwölf Monaten bis Juni hatten sich 160.000 Einwanderer in Australien angesiedelt, deutlich weniger als maximal vorgesehen. Morrison erwarte, bei dieser Zielmarke zu landen. Die Stimmung in den Gemeinden müsse bei der Einwanderung berücksichtigt werden, sagte der Premierminister. Im Mai wird in Australien das Parlament gewählt.

Nach jüngsten Zahlen der Statistikbehörde kommen 20 Prozent der Einwanderer aus Indien, 15 Prozent aus China und 9 Prozent aus Großbritannien. 2017 wurden mehr als 262 489 permanente und befristete Visa genehmigt. In Australien leben nun mehr als 25 Millionen Menschen.

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