RIEHEN: Ironie und Witz, Nostalgie und Melancholie: all das verspricht das Beyeler-Museum in Riehen bei Basel in der Bildsprache des in Europa bislang eher unbekannten Malers Wayne Thiebaud. Das Museum widmet dem Amerikaner, der 2021 im Alter von 101 Jahren gestorben ist, die erste Einzelausstellung im deutschsprachigen Raum.
Thiebaud (1920-2021) steht in der Tradition figurativer Kunst in einer Reihe mit Edward Hopper und Georgia O'Keeffe, die die Fondation Beyeler bereits mit großen Ausstellungen gewürdigt hat. Die Einordnung als Pop-Art-Künstler hat Thiebaud stets abgelehnt.
Der Maler zeige mit seinen Stillleben mit Alltagsgegenständen «die Verheißungen des American Way of Life», schreibt das Museum. Mit seinen Kombinationen zahlreicher intensiv leuchtender Farben habe er diese Motive aber abstrakt gemacht. Thiebaud habe «die Möglichkeiten des malerischen Ausdrucks an der Grenze zwischen sichtbarer und imaginierter Welt» ausgelotet. Dass Thiebaud in jungen Jahren in der Trickfilmabteilung von Walt Disney Studios gearbeitet hat, ist seinen Werken anzumerken. Eines davon zeigt die legendäre Micky Maus.
Das Museum zeigt insgesamt 65 Gemälde und Zeichnungen, darunter auch Porträts, Stadtansichten und Landschaften. Die meisten stammen aus amerikanischen Sammlungen.