Verdächtige wegen Spionageverdacht festgenommen

Foto: Freepik
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ISTANBUL: Die türkischen Behörden haben sieben Verdächtige wegen des mutmaßlichen Verkaufs von Informationen an den israelischen Geheimdienst Mossad festgenommen. Wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu am Freitag weiter mitteilte, führte die Anti-Terror- und Geheimdienstabteilung Razzien in Istanbul und Izmir durch. Ein entsprechender Haftbefehl der Istanbuler Generalstaatsanwaltschaft lag den Behörden vor.

Zuvor berichtete das «Wall Street Journal» darüber, dass Israels Geheimdienste sich darauf vorbereiteten, nach Ende des Gaza-Krieges Anführer der militant-islamistischen Palästinenserorganisation Hamas weltweit aufzuspüren und zu töten. Die Türkei warnte Israel vor «ernsten Konsequenzen», sollten Hamas-Mitglieder in der Türkei verfolgt werden.

Zwei weitere Verdächtige wurden dem Bericht zufolge bereits zuvor verhaftet. Auch ihnen wird vorgeworfen, über Privatdetektive Informationen über potenzielle Ziele des Mossad in der Türkei gesammelt zuhaben - darunter Bilder und Ortungsdaten.

Die Türkei ist in letzter Zeit verstärkt gegen mutmaßliche Mossad-Mitglieder vorgegangen. Ankara befürchtet, dass Israels Geheimdienst auf türkischem Territorium Agenten rekrutiert, um ausländische Staatsangehörige ins Visier zu nehmen. Medienberichten zufolge sollen Hamas-Kämpfer sich im Land aufhalten.

Erst Anfang Januar wurden 34 Menschen von der türkischen Polizei wegen mutmaßlicher «politischer oder militärischer Spionage» unter dem Verdacht der Spionage für Israel festgenommen, wie Anadolu berichtete. Im Gegensatz zu europäischen Ländern und den Vereinigten Staaten lehnt es der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan ab, die Hamas als Terrororganisation einzustufen.

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