USA setzen Langstreckenbomber bei Luftübung mit Südkorea ein

S. Gespräche über die Aufteilung der Verteidigungskosten zwischen Korea und den USA. Foto: epa/Yonhap
S. Gespräche über die Aufteilung der Verteidigungskosten zwischen Korea und den USA. Foto: epa/Yonhap

SEOUL: Die USA und Südkorea demonstrieren mit ihren Militärübungen immer wieder Stärke gegenüber dem mit Atomwaffen ausgerüsteten Nordkorea. Bei der jüngsten Übung kommt Präzisionsmunition zum Einsatz.

Vor dem Hintergrund der wachsenden Spannungen auf der koreanischen Halbinsel haben die Luftstreitkräfte der USA und Südkoreas gemeinsame Luftwaffenübungen mit Waffen und scharfer Munition abgehalten. Bei den Übungen für den Bombenabwurf sei neben Kampfjets beider Länder auch ein konventioneller B-1B-Langstreckenbomber der USA eingesetzt worden, teilte Südkoreas Verteidigungsministerium am Mittwoch mit. Wo genau über der Halbinsel die Flüge stattfanden, war unklar. Die USA schicken regelmäßig Langstreckenbomber zu Übungen nach Südkorea.

Erstmals seit sieben Jahren wurden bei dem Lufttraining den Angaben zufolge auch wieder JDAM-Präzisionsbomben abgeworfen. JDAM ist laut US-Militär ein Lenksystem, womit frei fallende Bomben in präzisionsgelenkte Waffen umgerüstet werden können. Ziel der Übung sei es gewesen, die Zusagen der USA für eine erweiterte Abschreckung zu unterstreichen und die gemeinsame Verteidigung zu stärken, hieß es. Unter «erweiterter Abschreckung» verstehen die USA die volle Bandbreite ihrer militärischen Fähigkeiten zur Verteidigung Südkoreas - einschließlich Atomwaffen.

Die jüngste Militärübung erfolgte nach der Ankündigung Südkoreas, ein Militärabkommen mit Nordkorea von 2018 über vertrauensbildende Maßnahmen an der stark militarisierten Grenze auszusetzen. Das von Kim Jong Un autoritär regierte Nordkorea hatte zuletzt reihenweise Ballons mit Müll über die Grenze geschickt. Zudem warf Südkoreas Militär dem Nachbarn vor, mehrfach Störangriffe auf das GPS-Navigationssystem in der Grenzregion unternommen sowie mit Raketentests erneut provoziert zu haben. Nordkorea reagierte nach eigenen Angaben mit den Ballonaktionen auf das häufige Versenden von Propaganda-Flugblättern südkoreanischer Organisationen über die Grenze.

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