US-Vizepräsidentin Harris besucht umstrittene Region

Die US-Vizepräsidentin Kamala Harris hält eine Rede bei der Gedenkfeier zum Veteranentag auf dem Arlington National Cemetery in Arlington. Foto: epa/Yuri Gripas
Die US-Vizepräsidentin Kamala Harris hält eine Rede bei der Gedenkfeier zum Veteranentag auf dem Arlington National Cemetery in Arlington. Foto: epa/Yuri Gripas

MANILA: US-Vizepräsidentin Kamala Harris reist in der kommenden Woche auf die Philippinen und könnte mit ihrem Besuch die Spannungen mit China neu anheizen. Grund: Am kommenden Dienstag will Harris nach Puerto Princesa in der Inselprovinz Palawan im Westen des Landes reisen und dort mit Einwohnern, Fischern und Vertretern der Küstenwache zusammentreffen, wie es aus dem Weißen Haus hieß. Palawan liegt in der Nähe der umstrittenen Spratly-Inseln im Südchinesischen Meer. China beansprucht die Inseln für sich, Teile werden aber auch von Brunei, Malaysia, den Philippinen, Taiwan und Vietnam für sich reklamiert.

Kurz nach dem Zusammentreffen von US-Präsident Joe Biden und Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping vor dem derzeit stattfindenden G20-Gipfels auf Bali könnte Peking Harris' Visite Beobachtern zufolge als neue Provokation auffassen. Die Beziehungen zwischen den beiden Weltmächten sind auf einem Tiefpunkt.

Der Besuch zeige die Verpflichtung der Biden-Harris-Regierung, den Philippinen bei der Aufrechterhaltung der regelbasierten internationalen Ordnung im Südchinesischen Meer zur Seite zu stehen, teilte das Weiße Haus mit. Es handele sich um einen «historischen Besuch»: Die Vizepräsidentin sei die ranghöchste US-Politikerin, die Palawan je besucht habe.

China beansprucht fast das gesamte Südchinesische Meer für sich und hat dort künstliche Inseln aufgeschüttet, um seine Ansprüche zu untermauern. Dies betrifft auch strategisch wichtige und ressourcenreiche Gebiete, die Länder wie Indonesien, Malaysia und die Philippinen für sich reklamieren. Die USA und Chinas Nachbarn werfen Peking schon lange eine zunehmende Militarisierung der Region vor. Der internationale Schiedsgerichtshof in Den Haag wies 2016 die Gebietsansprüche zurück. China ignoriert das Urteil aber.

Harris nimmt zuvor am Asien-Pazifik-Gipfel (Apec) in der thailändischen Hauptstadt Bangkok teil. Auf den Philippinen will sie auch mit Präsident Ferdinand Marcos Jr. zusammentreffen.

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