US-Vize zu möglicher Rafah-Offensive

Schließen Konsequenzen nicht aus

US Vizepräsidentin Kamala Harris in Washingto. Foto: epa/Jim Lo Scalzo
US Vizepräsidentin Kamala Harris in Washingto. Foto: epa/Jim Lo Scalzo

WASHINGTON: Die USA lehnen eine israelische Bodenoffensive in Rafah ab. Diese Position hat Washington wiederholt mit deutlichen Worten vertreten. Nun äußert sich US-Vize Harris.

Die US-Regierung schließt Konsequenzen im Fall einer israelischen Militäroffensive in der Stadt Rafah im südlichen Gazastreifen nicht aus. «Ich schließe nichts aus», sagte US-Vizepräsidentin Kamala Harris in einem am Sonntag ausgestrahlten TV-Interview auf die entsprechende Frage einer Journalistin. «Wir haben in mehreren Gesprächen und in jeder Hinsicht deutlich gemacht, dass jede größere Militäroperation in Rafah ein großer Fehler wäre», sagte Harris weiter.

Details zu möglichen Konsequenzen der US-Regierung nannte die 59-Jährige nicht. Man werde einen Schritt nach dem anderen gehen, betonte sie. Die US-Position zu einer Bodenoffensive sei aber klar.

Die USA und andere Verbündete stehen dem Vorhaben kritisch bis ablehnend gegenüber, weil in der Stadt an der Grenze zu Ägypten Schätzungen zufolge derzeit 1,5 Millionen der 2,2 Millionen Bewohner des Gazastreifens auf engstem Raum zusammengedrängt sind. Sie suchen dort Schutz vor den Kämpfen der israelischen Armee gegen die islamistische Hamas in anderen Teilen des Küstengebiets.

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu betont seit Tagen, dass die Armee über Pläne verfüge, die Menschen in Sicherheit zu bringen, bevor sie eine Bodenoffensive startet. Israel plant, Anfang der Woche eine hochrangige Delegation nach Washington zu schicken. Die USA wollen Optionen ins Spiel bringen, die Hamas ohne eine Bodenoffensive in Rafah zu bezwingen.

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