US-Militärmanöver «Saber Strike» in der Slowakei

Foto: epa/Toms Kalnins
Foto: epa/Toms Kalnins

BRATISLAVA: Mehr als 2000 amerikanische und slowakische Soldaten üben gemeinsam in der Slowakei. Das Manöver sei langfristig geplant worden, heißt es. Mit dem Krieg im Nachbarland Ukraine habe es nichts zu tun.

Vor dem Hintergrund des Konflikts im Nachbarland Ukraine hat in der Slowakei ein zweiwöchiges Großmanöver der slowakischen und US-Streitkräfte begonnen. Stefan Zemanovic, der Sprecher des slowakischen Verteidigungsministeriums, bestätigte der Deutschen Presse-Agentur auf Anfrage, die Übung «Saber Strike» (Säbelhieb) habe planmäßig am Dienstag begonnen. Allerdings seien weniger US-Soldaten ins Land gekommen als ursprünglich geplant. Statt 3000 würden nur etwas mehr als 2000 Soldaten daran teilnehmen, davon rund ein Drittel slowakische und zwei Drittel amerikanische.

Der Großteil des Manövers konzentriert sich nach Angaben von Zemanovic auf das in der südlichen Mitte der Slowakei gelegene Militärübungsareal Lest und den in der Nähe befindlichen Militärflughafen Sliac, findet also nicht in Grenznähe zur Ukraine statt. Auch der nördlich von Bratislava gelegene Militärflughafen Kuchyna und die Region Levice im Südwesten der Slowakei seien einbezogen. Das Manöver ist nach Angaben des slowakischen Verteidigungsministeriums unabhängig von der Situation im Nachbarland Ukraine seit fast zwei Jahren für den Zeitraum vom 1. bis 14. März vorbereitet worden.

Die US-Soldaten waren schon ab Mitte Februar zusammen mit Panzerfahrzeugen und anderer militärischer Ausrüstung aus Bayern über Tschechien in die Slowakei gebracht worden. Nach Abschluss des Manövers sollen sie Mitte März wieder nach Deutschland zurückkehren. Die seit 2011 jedes Jahr unter dem Namen «Saber Strike» organisierten Großmanöver fanden bisher vor allem in den baltischen Ländern und zum Teil auch in Polen statt. Sie werden nicht im formellen Rahmen der Nato organisiert, sondern von den Streitkräften der beteiligten Länder.

Die Slowakei ist zum ersten Mal Schauplatz von «Saber Strike». Vor dem Angriff Russlands auf die Ukraine hatte nach Umfragen eine große Mehrheit der Slowaken die Anwesenheit ausländischer Soldaten abgelehnt. Eine am Wochenende nach dem Kriegsbeginn veröffentlichte neue Umfrage zeigte hingegen, dass nun eine Mehrheit die Anwesenheit von Truppen aus anderen Nato-Ländern befürwortet. Proteste gegen die US-Soldaten wurden noch bei deren Einreise im Februar gemeldet.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder

Es sind keine Kommentare zum Artikel vorhanden, bitte schreiben Sie doch den ersten Kommentar.