Unicef: rasanter Antieg bei Masernfällen alarmierend

Foto: epa/Lynn Bo Bo
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GENF (dpa) - Das UN-Kinderhilfswerk Unicef schlägt wegen der rasant steigenden Zahl von Masernfällen in einigen Weltregionen Alarm. Allein in den ersten Wochen dieses Jahres hätten sich 24.000 Menschen in der Ukraine mit dem gefährlichen Virus angesteckt und fast 13.000 auf den Philippinen, berichtete die Organisation am Freitag. In Madagaskar steckten sich seit September mehr als 76.000 Menschen mit Masern an.

Weltweit hätten 98 Länder 2018 mehr Fälle verzeichnet als im Jahr davor. Viele Länder hätten Fälle gemeldet, die im Jahr davor masernfrei waren, darunter an erster Stelle Brasilien, wo sich im vergangenen Jahr mehr als 10.000 Menschen mit Masern ansteckten.

Besonders eklatant stiegen die Zahlen nach diesen Angaben im vergangenen Jahr in der Ukraine mit 30.000 neuen Fällen. Auch in Frankreich habe es 2018 rund 2000 neue Fälle gegeben. In Deutschland war die Entwicklung umgekehrt: Nach Angaben des Robert Koch-Instituts ging die Zahl der gemeldeten Fälle von 929 Fällen 2017 auf 543 Fälle im vergangenen Jahr zurück.

«Dies ist ein Weckruf», sagte Unicef-Exekutivdirektorin Henrietta Fore. Fast alle Ansteckungen seien vermeidbar. «Es gibt einen sicheren, effektiven und billigen Impfstoff gegen diese hochansteckende Krankheit. Durch die Impfung sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten jedes Jahr eine Million Leben gerettet worden.» Auch die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat auf die steigenden Zahlen aufmerksam gemacht und neue Impfkampagnen gestartet.

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