Gaza-Krieg: Müllkrise eskaliert im Küstenstreifen

Palästinensische Kinder sammeln Recycling-Materialien auf der Hauptmülldeponie des Gazastreifens im Osten des Landes. Foto: EPA/Ali Ali
Palästinensische Kinder sammeln Recycling-Materialien auf der Hauptmülldeponie des Gazastreifens im Osten des Landes. Foto: EPA/Ali Ali

GAZA/TEL AVIV: Je länger der Gaza-Krieg dauert, desto mehr Müll häuft sich in dem schmalen Küstenstreifen an. Entlang vieler Straßen im Gazastreifen türmen sich nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks UNRWA Müllberge auf. «Wohin man auch schaut, sieht man einen Abfallhaufen», schrieb die Organisation auf X. Das UN-Nothilfebüro OCHA teilte in der Nacht zum Donnerstag mit, rund eine Million aus der Stadt Rafah Geflüchtete lebten unter miserablen sanitären Bedingungen.

Der seit fast acht Monaten dauernde Krieg hat die Lebensumstände der rund 2,2 Millionen Einwohner des Gazastreifens noch einmal massiv verschlechtert. Rund 1,7 Millionen Menschen mussten nach Angaben von Hilfsorganisationen ihre Wohnorte verlassen.

Bereits vor dem Krieg gab es nach UN-Angaben Probleme mit der Müllbeseitigung im Gazastreifen. Bei rund 1700 Tonnen Abfall täglich standen nur zwei zentrale Mülldeponien zur Verfügung. Andauernde israelische Angriffe und Kämpfe im Gaza-Krieg haben das Problem weiter verschärft.

Die Organisation warnt vor schweren gesundheitlichen Auswirkungen der Müllkrise auf die Menschen im Gazastreifen. Es drohten auch die Verseuchung landwirtschaftlicher Böden und des Grundwassers. Steigende Temperaturen in der Region könnten noch zu einer Zuspitzung der Lage beitragen.

Auslöser des Gaza-Kriegs war das beispiellose Massaker mit mehr als 1200 Toten, das Terroristen der islamistischen Hamas und anderer Gruppen am 7. Oktober in Israel verübt hatten. Im folgenden Krieg wurden nach Angaben der von der islamistischen Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde bisher mehr als 36.100 Palästinenser getötet.

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