Israels Militär spricht von Angriff auf Hamas-Basis in Schulgebäude

Palästinensische Flüchtlinge verlassen das Lager Bureij nach einer israelischen Militäroperation im Zentrum des Gazastreifens. Foto: epa/Mohammed Saber
Palästinensische Flüchtlinge verlassen das Lager Bureij nach einer israelischen Militäroperation im Zentrum des Gazastreifens. Foto: epa/Mohammed Saber

GAZA/WASHINGTON: Während Israels Armee beim Angriff auf eine Schule im Gazastreifen Extremisten ins Visier genommen haben will, spricht die palästinensische Seite von vielen zivilen Opfern. Die USA fordern Aufklärung.

Die USA fordern mit Blick auf den tödlichen Luftangriff der israelischen Streitkräfte auf ein Schulgebäude im Gazastreifen vollständige Aufklärung. Selbst wenn Israels Armee versuche, 20 bis 30 Extremisten zu töten, dabei aber Kinder ums Leben kämen, dann «zeigt das, dass etwas falsch läuft», sagte der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller, am Donnerstag (Ortszeit). «Das sind alles Sachverhalte, die noch überprüft werden müssen, und das ist es, was wir sehen wollen.»

Das Schulgebäude im Flüchtlingsviertel Nuseirat diente nach Angaben des UN-Palästinenserhilfswerks (UNRWA) als Notunterkunft. Bei dem Angriff wurden palästinensischen Behördenangaben zufolge mindestens 30 Menschen getötet, die islamistische Hamas sprach von 40 Toten. Aus medizinischen Kreisen verlautete, die meisten Opfer seien Frauen, Kinder und Jugendliche. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Laut der israelischen Armee sollen sich während des Angriffs 20 bis 30 Mitglieder der Hamas und des Palästinensischen Islamischen Dschihads in drei Klassenräumen aufgehalten haben. Ersten Erkenntnissen zufolge seien viele von ihnen bei dem Angriff getötet worden. Nachrichtendienstliche Informationen hätten zuvor darauf hingedeutet, dass in den betroffenen Räumen «keine Frauen oder Kinder» gewesen seien, sagte Armeesprecher Daniel Hagari. Die Schule sei in den vergangenen Tagen beobachtet und der Angriff zweimal verschoben worden, um zivile Opfer zu vermeiden, erklärte ein anderer Armeesprecher. Auch diese Angaben können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.

Miller sprach von einer schwierigen Situation. Israel habe das Recht, gegen Extremisten vorzugehen, wenn sie sich dort versteckt hielten. Zugleich hätten diese sich aber in der Nähe von Zivilisten verschanzt und Israel habe die Verpflichtung, Schaden für Zivilisten gering zu halten. Israels Regierung und die Streitkräfte müssten «vollständig transparent sein, was dort passiert ist».

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