Bundesanwalt Lauber verlässt Amt Ende August

BERN: Der wegen dubioser Ermittlungsmethoden im FIFA-Komplex umstrittene Schweizer Bundesanwalt Michael Lauber hat für Ende Januar 2021 seinen Rücktritt eingereicht. Er werde seinen Posten wegen Urlaubsansprüchen aber bereits Ende August verlassen, teilte die Bundesanwaltschaft am Mittwoch mit.

Die Aufsichtsbehörde der Bundesanwaltschaft hatte Lauber wegen heimlicher und undokumentierter Treffen mit dem Präsidenten des Fußballweltverbandes FIFA, Gianni Infantino, gerügt und ihm eine Verletzung seiner Amtspflichten und unwahre Aussagen vorgeworfen. Lauber wies das zurück. Er bot allerdings vergangene Woche seinen Rücktritt an.

Die geheimen Treffen fanden 2016 und 2017 statt, während die Bundesanwaltschaft gegen die FIFA wegen Korruption ermittelte. Bei den Ermittlungen geht es unter anderem um die Vergaben der Fußball-WM 2018 an Russland und 2022 an Katar. Laubers Behörde hatte auch Ermittlungen im sogenannten Sommermärchenprozess gegen frühere deutsche Fußball-Funktionäre wegen dubioser Zahlungen im Zusammenhang mit der WM 2006 in Deutschland verschleppt. Der Prozess wurde durch die Coronakrise unterbrochen und musste dann wegen Verjährung eingestellt werden. Die Angeklagten wollten die Vorwürfe widerlegen und hatten auf Freispruch gehofft.

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