«Tropen»-Trump Bolsonaro kommt nach Washington

Foto: epa/Antonio Lacerda
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WASHINGTON (dpa) - Die USA und Brasilien wollen mit dem Besuch des neuen, rechtskonservativen Staatschefs Jair Bolsonaro bei US-Präsident Donald Trump ihre Beziehungen neu ordnen. Bei den Gesprächen im Weißen Haus soll es um eine Vielzahl von Themen gehen, darunter Energie- und Agrarpolitik, hieß es am Montag (Ortszeit) aus dem Weißen Haus.

«Wir haben jetzt in Brasilien eine Regierung, die wir wahrlich als Verbündeten ansehen», sagte ein hochrangiger Regierungsbeamter in Washington. Bolsonaro wird in anderen Ländern hart kritisiert, unter anderem für Äußerungen, mit denen er seine Sympathie für die brasilianische Militärdiktatur kundtat.

In den Gesprächen in Washington gehe es auch um außenpolitische Kooperationen, etwa bei den Beziehungen zu Ländern wie Iran, China und Nordkorea. Von den guten Kontakten des brasilianischen Militärs zur Armee Venezuelas erhoffe sich Washington ebenfalls Vorteile. Beide Seiten wollen nach dem Treffen eine gemeinsame Erklärung unterzeichnen.

Bolsonaro war schon zwei Tage vor seinem Treffen mit Trump an der Spitze einer Delegation in den USA eingetroffen. Die neue Regierung in Brasília hatte sich von Anfang an zu einer klar proamerikanischen Linie bekannt. Bolsonaro hatte wegen seiner populistischen und in Teilen konfrontativen Äußerungen in Medien auch den Beinamen «Tropen-Trump» erhalten. In vielen Ländern wird der Schulterschluss der Populisten an der Spitze der beiden größten Volkswirtschaften auf dem amerikanischen Kontinent kritisch gesehen.

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