Thai-Food

Thai-Food

Die Thai-Küche, die sich aus chinesischen, indischen und europäischen Einflüssen zum nationalen Thai-Food entwickelt hat, gilt weltweit als eine der besten und ist sogar zu einem Exportschlager geworden.

In fast allen Ländern gibt es Thai-Restaurants, und an Kunden mangelt es ihnen nicht. Ihre köstlichen Gerichte sind berühmt und werden gerühmt, sind leicht, preiswert und schnell zubereitet.

Ich hatte, als ich vor vielen Jahren erstmals nach Thailand kam, mit dieser Küche meine Probleme, denn ich bin ein passionierter Kartoffelesser. Inzwischen habe ich mich nicht nur an diese Kost gewöhnt, ich bin geradezu davon abhängig geworden und möchte darauf nicht mehr verzichten.

Unterschiedliche Gegenden in Thailand bieten unterschiedliche Gerichte an, aber was sie alle verbindet, ist das Hauptnahrungsmittel Reis sowie die unentbehrliche Fischsoße. Während die Thais im Norden und im Isaan scharfe, mit Chili gewürzte Speisen bevorzugen, mögen die Muslime im Süden, die bekanntlich kein Schweinefleisch essen, lieber Curry-Gerichte.

Thai-Food bedeutet, neben Reis und Nudeln, Fleisch aller Art, sämtliche Obst- und Gemüsesorten und eine schier unendliche Reihe von Gewürzen, die allen Mahlzeiten die Krone aufsetzen.

Die Covid-Pandemie hat dazu geführt, dass viele Restaurants hierzulande schließen mussten. Stattdessen wurden immer mehr Motorräder zu mobilen Garküchen umgerüstet. Auf kleinstem Raum befindet sich alles, was zur Zubereitung der schmackhaftesten Köstlichkeiten benötigt wird. Hier wird geschnibbelt, gehackt und gerührt, gekocht und gebraten, bis nach kürzester Zeit das gewünschte Gericht zum Verzehr bereit ist, zu einem Preis, den sich auch die Ärmsten leisten können.

Alles, was essbar ist, wird in der Thai-Küche angeboten. Zum Snack zwischendurch werden frittierte Insekten, Heuschrecken, Wasserkäfer und sogar Skorpione genussvoll verzehrt. Rindfleisch steht seltener auf der Speisekarte, weil viele Thais aus religiösen oder sozialen Gründen es ablehnen, ihre wichtigsten Haustiere und Erntehelfer zu verspeisen.

Als ich zum ersten Mal in Thailand Urlaub machte, gab es noch Restaurants, wo Hundefleisch angeboten wurde. An langen Leinen im Freien hingen lebende Schlangen. Wenn Kunden glaubten, zur Stärkung ihrer Libido Blut trinken zu müssen, dann wurde die Schlange aufgeritzt, ihr Blut in Bechern aufgefangen und wie ein Schnaps an Ort und Stelle gekippt.

Farangs empfinden Thai-Food oft als zu scharf, aber für die Köche ist es kein Problem, sich den Wünschen und dem Geschmack der „Langnasen“ anzupassen. Auch die bis vor einigen Jahren noch häufig gehörte Warnung vor rohem Gemüse, vor grünen Salaten und Eiswürfeln ist heute kein Thema mehr, da Sterilität und Sauberkeit inzwischen höchste Priorität zuteil wird. Sollte sich mal ein „Schwarzes Schaf“ unter die Straßenköche mischen, spricht sich das im Nu rum, und die Kunden orientieren sich ebenso schnell um. Wo viele Thais gern essen, kann auch jeder Farang unbesorgt seine Mahlzeiten einnehmen, sei es in den Garküchen am Straßenrand oder in den Restaurants. Nur Allergiker sollten aufpassen und sich vorher erkundigen, ob Zutaten, die sie nicht vertragen, beim Kochen verwendet wurden.

Zu den bevorzugten Gerichten zählt das Phat Thai, ein Nudelgericht mit Schweinefleisch, Hühnchen oder Shrimps. Ebenfalls zu den Klassikern der Thai-Küche gehört Khao Soi, eine würzige Suppe mit Nudeln, Hühnerfleisch, Kokosmilch und Curry. Beliebt ist auch Tom Yum, zubereitet mit Garnelen, Huhn oder Fisch, und gewürzt mit Zitronengras, Ingwer, Chili und Koriander.

Am Koriander scheiden sich die Geister. Für manche schmeckt das frische grüne Kraut nach Seife, aber fast alle Thais lieben dieses älteste Küchenkraut der Welt. Schon Hippokrates von Kos ernannte die würzigen Blätter und den Samen dieses Doldengewächses zum wirksamen Medikament. Auch ich hatte anfangs meine Schwierigkeiten mit diesem unverwechselbaren Geschmack. Aber schon als ich auf den Kanarischen Inseln wohnte, wo es als Hauptbestandteil im Mojo Rocho und Mojo Verde verwendet wird, lernte ich es zu lieben. Nur der vielgelobte Papaya-Pok-Pok-Salat bereitet mir bis heute Bauchschmerzen.

Mein hiermit gesungenes Loblied auf die thailändische Küche fand kürzlich eine deutliche Bestätigung: Der Gourmet-Tempel „Casa Pascal“ in Pattaya, der bisher vornehmlich europäische, d.h. französische, Schweizer und deutsche Küche anbot, wirbt neuerdings auch mit Thai-Food und – wie könnte es anders sein – in hervorragender Qualität und zu sehr günstigen Preisen. Guten Appetit.

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