SEOUL: Südkorea kann dank einer Vereinbarung mit dem Verbündeten USA künftig seine Pläne für den Bau eigener Spionagesatelliten rascher umsetzen. Die bisherigen Beschränkungen für die Verwendung von Festtreibstoff für Trägerraketen fallen künftig weg. Die USA hätten einer Änderung der Raketenrichtlinien für Südkorea zugestimmt, sagte der Vizedirektor des Büros für nationale Sicherheit im Präsidialamt, Kim Hyun Chong, am Dienstag in Seoul.
Festtreibstoff für Raketen lässt sich leichter handhaben und verkürzt die Vorbereitungszeit für den Start. Militärische Raketen sind damit in der Regel schneller gefechtsklar, weil sie gefahrlos lange vor dem Start betankt werden können.
Die Vereinbarung Südkoreas mit den USA bezieht sich auf Feststoffe für mehrstufige Raketen, die dem Transport von Nutzlasten in eine Erdumlaufbahn dienen. Südkorea könne dadurch künftig Aufklärungssatelliten auf ein erdnahe Umlaufbahn in 500 bis 2000 Kilometern Höhe bringen, sagte Kim. In diesem Fall könne die gesamte koreanische Halbinsel rund um die Uhr vom Militär überwacht werden.
Beide Länder hatten zuletzt vor drei Jahren die Raketenrichtlinien angesichts des verschärften Konflikts um das Atom- und Raketenprogramm Nordkoreas geändert, um die Beschränkungen südkoreanischer Raketenkapazitäten zu lockern. Die Reichweite für Militärraketen ist weiter auf maximal 800 Kilometer begrenzt. Die Beschränkung für das Gewicht der Sprengköpfe auf maximal 500 Kilogramm wurde jedoch aufgehoben.