Sudan: Von der RSF festgehaltene ägyptische Soldaten wieder frei

Vertreter der Arabischen Liga halten eine Dringlichkeitssitzung in Kairo ab. Foto: epa/Khaled Elfiqi
Vertreter der Arabischen Liga halten eine Dringlichkeitssitzung in Kairo ab. Foto: epa/Khaled Elfiqi

KAIRO/KHARTUM: Die im Sudan von der paramilitärischen Einheit Rapid Support Forces (RSF) zeitweise festgehaltenen ägyptischen Soldaten sind ägyptischen Angaben zufolge wieder frei. Ägyptens Militär habe den Großteil der Streitkräfte bereits am Mittwoch ausgeflogen, teilte ein Sprecher der Armee am Donnerstag mit. Der Rest traf demnach am Donnerstag in der ägyptischen Botschaft in Khartum ein. Ägyptens Außenministerium sagte, die RSF habe die Soldaten an die Botschaft übergeben. Sie sollen dem Armeesprecher zufolge nach Hause gebracht werden, sobald die Situation im Sudan es erlaubt.

Ägypten erhielt nach Angaben des Außenministeriums und der Armee Unterstützung der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) und des Internationalen Roten Kreuzes. Abu Dhabi unterhält gute Kontakte sowohl zu Sudans De-Facto-Präsident und Oberbefehlshaber Abdel Fattah al-Burhan als auch zu RSF-Anführer Mohammed Hamdan Daglo. Seit Samstag kämpft die Armee unter Führung von Al-Burhan gegen die einst verbündete RSF um die Macht.

Ägypten hat ein gutes Verhältnis zu Al-Burhan. Das Land sieht in ihm einen wichtigen Verbündeten in einem Streit mit Äthiopien über einen riesigen Nil-Staudamm. Ägypten fürchtet, dass wegen des äthiopischen Stromerzeugungsprojekts zu wenig Wasser den Nil herabfließen könnte.

Einem Bericht der US-Zeitung «Wall Street Journal» zufolge soll Ägypten der sudanischen Armee zur Unterstützung im Kampf gegen die RSF bereits Kampfflugzeuge und Piloten geschickt haben. Die RSF fürchtete demnach, auch die zu Trainingszwecken im Sudan stationierten ägyptischen Soldaten könnten auf Seiten des sudanesischen Militärs gegen sie eingreifen. Die paramilitärische Gruppe hatte die Streitkräfte aus dem Nachbarland eigenen Angaben zufolge bereits am Wochenende in der Stadt Merowe festgenommen.

Ägypten und die VAE betonten am Donnerstag auch, weiterhin zwischen den beiden Konfliktparteien im Sudan vermitteln zu wollen. Seit Beginn der Kämpfe sind laut Weltgesundheitsorganisation mindestens 296 Menschen getötet worden, mehr als 3000 wurden verletzt.

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