Spanischer Badeort verbietet Straßenpartys mit Sexpuppen

Ein metallischer Monolith erscheint an einem Strand in Katalonien. Foto: epa/David Borrat
Ein metallischer Monolith erscheint an einem Strand in Katalonien. Foto: epa/David Borrat

MADRID: Nicht nur Mallorca hat in Spanien zunehmend Ärger mit allzu wilden Partytouristen. In Katalonien greift nun ein Badeort durch - mit zum Teil bemerkenswerten Maßnahmen.

Spanische Behörden wollen, dass vor allem Junggesellenabschiede gesitteter ablaufen: Im Badeort Platja d'Aro darf man künftig nicht mehr mit aufblasbaren Sexpuppen oder in Unterwäsche durch die Straßen ziehen. Das Verbot ist Teil der neuen Regeln, die die katalanische Gemeinde an der Costa Brava beschlossen hat, um die Auswüchse des Partytourismus einzudämmen.

Bei Verstößen sind Geldstrafen zwischen 300 und 1500 Euro vorgesehen. Die verschiedenen Punkte der Stadtverordnung müssen noch endgültig gebilligt werden. Die Maßnahmen sollen Ende Juni in Kraft treten.

Neben anderen Maßnahmen will man in Platja d'Aro künftig unter anderem auch anrüchige Kostüme, allzu laute Musik und störende Menschenansammlungen untersagen sowie auch Partys unterbinden, bei denen die Straßen verschmutzt werden. Außerdem soll es nicht mehr erlaubt sein, fern des Strandes mit freiem Oberkörper oder Bikini herumzulaufen, wie die Zeitung «ABC» und andere spanische Medien berichteten.

Platja d'Aro ist vor allem für Junggesellenabschiede bekannt und beliebt. Die Gemeinde mit gut 10.000 Bewohnern wird im Sommer täglich von bis zu 150.000 Menschen besucht. «Es geht nicht darum, Junggesellenabschiede zu verbieten, das können wir auch nicht. Was wir aber verbieten, regulieren und sanktionieren können, sind die Verhaltensweisen, die Störungen im öffentlichen Raum provozieren», wurde Bürgermeister Mauricio Jiménez in der Zeitung «El Periódico» zitiert.

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Wolfgang Eysholdt 02.06.24 12:20
Genau @ Helge Fitz
ich wundere mich, warum die TAT noch keine FKK Strände zur Ankurbelung des Tourismus einrichtet, das könnte Milliarden Baht generieren.
Helge Fitz 01.06.24 14:40
Ich würde zumindest den jungen Damen erlauben, oberkoerperftei zu flanieren. Das kurbelt den Umsatz gewaltig an. Und darum dreht es sich doch im Kapitalismus
Paul Müller 01.06.24 13:50
Endlich
Das ist die Schattenseite der unglaublich debilen Tiktok- und Spassgesellschaft, wobei man das Wort "Spass" durchaus in Anführungszeichen setzen darf. Was (hauptsächlich) deutsche und britische Sauftouristen, auch "Prolls" genannt, in Spanien veranstalten, ist an völliger Nivaulosigkeit kaum mehr zu unterbieten. Wie heisst es doch so schön: "Niveau ist keine Handcrème".
Ingo Kerp 01.06.24 13:40
Warum haben die Sexpuppen zum Junggesellenabschied? Gibt es keine willigen Damen, die fuer eine Party gebucht werden koennen? Was bitte versteht man in Platja d'Aro unter "anruechigen Kostuemen"? Alles sehr seltsamm in dem spanischen Kaff.