MANILA: Auf den Philippinen will sich im kommenden Jahr auch der Sohn des früheren Diktators Ferdinand Marcos (1917-1989) um das Präsidentenamt bewerben. Ferdinand Marcos Jr., der unter dem Spitznamen Bongbong bekannt ist, kündigte am Dienstag an, den Inselstaat einen und die Corona-Krise bekämpfen zu wollen. «Wir müssen uns der Herausforderung gemeinsam, als ein Land, als ein Volk stellen», sagte der 64-Jährige. «Deshalb gebe ich heute meine Absicht bekannt, bei den bevorstehenden Wahlen im Mai 2022 für die Präsidentschaft der Philippinen zu kandidieren.»
Der frühere Senator, der 2016 schon erfolglos versucht hatte, Vizepräsident zu werden, muss bis zum 8. Oktober offiziell seine Kandidatur einreichen. Er hat prominente Konkurrenz: Etwa ein Dutzend Kandidaten bewerben sich um das Amt, darunter der frühere Box-Weltmeister Manny Pacquiao und der Bürgermeister der Hauptstadt Manila, Isko Moreno. Der amtierende Präsident Rodrigo Duterte darf laut Verfassung nicht für eine zweite Amtszeit antreten.
Das Marcos-Regime machte seinerzeit mit Mord, Folter und dem spurlosen Verschwinden politischer Gegner von sich reden. Ferdinand und seine exzentrische Frau Imelda (92) sollen im Lauf der Jahre auch Milliarden aus der Staatskasse abgezweigt haben. Als Marcos 1986 gestürzt wurde und das Paar die Philippinen verlassen musste, sollen in Imeldas Schränken Tausende Paar Designerschuhe, mehr als 800 Handtaschen und rund 500 Abendroben gefunden worden sein.