Simon Harris soll neuer Regierungschef werden

Simon Harris, irischer Minister für Weiterbildung und Hochschulbildung, in Athlone. Foto: epa/Damien Eagers
Simon Harris, irischer Minister für Weiterbildung und Hochschulbildung, in Athlone. Foto: epa/Damien Eagers

DUBLIN: Nachdem Ministerpräsident Varadkar überraschend seinen Rücktritt angekündigt hat, bestimmt seine Partei nun Hochschulminister Harris zum Nachfolger. Er wird damit der jüngste Premier seines Landes.

Simon Harris soll neuer Regierungschef von Irland werden. Der bisherige Hochschulminister wurde am Sonntag von seiner Partei Fine Gael zum neuen Parteichef ernannt - damit soll er auch dem bisherigen Ministerpräsidenten Leo Varadkar als Regierungschef nachfolgen. Das Parlament soll ihn voraussichtlich nach der Osterpause im April offiziell im Amt bestätigen. Der 37-Jährige wird damit der bisher jüngste Taoiseach seines Landes, wie der Ministerpräsident auf Irisch offiziell heißt.

Der derzeitige Regierungschef Varadkar hatte vergangenen Mittwoch seinen Rücktritt angekündigt und damit auch die eigene Partei sowie die Koalitionspartner Fianna Fail und Grüne überrascht. Der 45-Jährige verwies auf persönliche wie politische Gründe für den Schritt, den Medien in dem EU-Land als «politisches Erdbeben» bezeichneten.

Mehrere Minister und Abgeordnete von Fine Gael hatten sich für Harris als neuen Parteichef und damit künftigen Taoiseach ausgesprochen. Harris ist derzeit Minister für Hochschulen, Wissenschaft und Forschung. Er war der einzige Bewerber für das Amt des Parteichefs, nachdem mehrere gehandelte Bewerber angekündigt hatten, sich nicht zu bewerben, etwa Ex-Außenminister Simon Coveney und Justizministerin Helen McEntee.

Die Chefin der größten Oppositionspartei Sinn Fein, Mary Lou McDonald, hatte nach Varadkars Rückzugsankündigung eine Neuwahl gefordert. Die Entscheidung über den nächsten Regierungschef dürfe nicht von einer Partei getroffen werden, kritisierte sie. Alle Koalitionspartner hatten nach Varadkars Ankündigung umgehend betont, dass keine vorgezogene Neuwahl nötig sei. Die nächste reguläre Parlamentswahl muss spätestens im Frühling 2025 erfolgen.

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