Schweiz will Hamas auch als Terrororganisation einstufen

Isrealische Soldaten stehen auf einem Panzer in Be'eri. Foto: epa/Atef Safadi
Isrealische Soldaten stehen auf einem Panzer in Be'eri. Foto: epa/Atef Safadi

BERN: Wie Israel, die USA, die EU und andere Länder will jetzt auch die Schweiz die islamistische Hamas im Gazastreifen als terroristische Organisation einstufen und verbieten lassen. Damit reagierte die Regierung in Bern am Mittwoch auf die verheerenden Terrorangriffe der Hamas auf Israel mit mehr als 1200 Toten. Eine Arbeitsgruppe werde die rechtlichen Optionen für ein Verbot der Palästinenserorganisation prüfen. Für das Verbot hatte sich am Dienstag bereits die Sicherheitspolitische Kommission der größeren Parlamentskammer, des Nationalrats, ausgesprochen.

Die Schweiz ist bei solchen Entscheidungen traditionell zurückhaltend. Sie stellt stets ihre Neutralität heraus und bietet sich gerne als Vermittlerin zwischen verschiedenen Seiten an. Das betonte sie auch am Mittwoch wieder. Sie stehe in der Region bereit, Bemühungen um eine Deeskalation zu unterstützen. Nachdem ersichtlich geworden sei, wozu die Hamas fähig sei, ändere sich die Haltung der Schweizer Diplomatie gegenüber dieser Organisation, sagte Außenminister Ignazio Cassis.

Ein Verbot bedeutet, dass Menschen angeklagt und verurteilt werden können, die Propaganda für die Organisation machen. Verboten sind bereits die Terrororganisationen Islamischer Staat und Al-Kaida.

Überzeugen Sie sich von unserem Online-Abo:
Die Druckausgabe als voll farbiges PDF-Magazin weltweit herunterladen, alle Artikel vollständig lesen, im Archiv stöbern und tagesaktuelle Nachrichten per E-Mail erhalten.
Pflichtfelder
Rüdiger Huber 13.10.23 14:46
und in D ??
Bundeskanzler Scholz hat ein Betätigungsverbot für die Terrororganisation Hamas in Deutschland angekündigt. Quelle : Tagesschau online. Dh angekündigt und mehr nicht .
Johann Mueller 12.10.23 20:20
Aktive CH-Neutralität ?
Und jeder hat eine andere Idee von der CH-Neutralität. Die Geschichte lehrte die Schweiz nicht nur, sich aus ausländischen Konflikten herauszuhalten - sie lehrte sie auch die Bedeutung des aktiven und solidarischen Handelns - hier reicht der Einsatz der Schweiz von humanitären Internierungen (Beispiel Bourbaki-Armee) bis zum weltweit ausgreifenden Internationalen Komitee vom Roten Kreuz aus Genf (IKRK) - und von den Guten Diensten der Diplomatie bis hin zu den Waffenstillstandsbeobachtern in Korea und der Schweizer Kompanie (SWISS-COY) im Kosovo. GN8
Norbert Kurt Leupi 12.10.23 19:00
Neutralität
Lasst doch die CH weiterhin neutral sein, denn Neutralität braucht nicht erklärbar zu sein ! Sie muss auch nicht logisch oder rational zu sein ! Es ist wie ein Mythos , etwas extrem Wertvolles ! Was gibt es Schöneres als die Armbrust im Logo zu haben , nicht weil es logisch ist , sondern weil es für Made in Switzerland steht ! Wen das stört , soll doch auf die Rente aus der Schweiz freiwillig verzichten !
Dracomir Pires 12.10.23 14:20
Na endlich!
Es ist schon erbärmlich, dass sich unser Land bisher immer hinter der Worthülse "Neutralität" versteckt hat.